Nürnberg & Fürth

Museen

Vom Faustkeil bis zu Albrecht Dürer

Nürnberg bietet gemeinsam mit seiner Nachbarstadt Fürth eine interessante Museums- und Ausstellungslandschaft, die sich auf interessante Art und Weise erkunden lässt ...

Im Germanischen Nationalmuseum, dem größten Museum deutscher Kunst und Kultur, trifft der Besucher so ziemlich auf alles, was diesbezüglich im deutschsprachigen Raum jemals eine bedeutende Rolle gespielt hat. Auf diese Weise wird ein wohlgeordnetes Generalrepertorium über das gesamte Quellenmaterial für die deutsche Geschichte, Literatur und Kunst geboten, welches weltweit einfach einmalig ist. Immerhin umfasst der gesamte Sammlungsbestand mittlerweile über 1,2 Millionen Objekte, wobei sich die verschiedenen Schausammlungen in insgesamt 17 Fachabteilungen gliedern. Das Spektrum reicht dabei von der Vor- und Frühgeschichte bis hin zur Kunst und Kultur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die über 20.000 ausgestellten Objekte vermitteln dem Besucher somit eine Zeitreise vom steinzeitlichen Faustkeil über mittelalterliche Skulpturen und die Kaiserbilder Albrecht Dürers bis hin zum Filzanzug von Joseph Beuys aus dem Jahre 1971. In regelmäßig stattfindenden Sonderausstellungen werden darüber hinaus ausgewählte Themen zur Kunst- und Kulturgeschichte des deutschsprachigen Raumes anschaulich vermittelt. Pure Faszination bietet das Museum übrigens schon rein äußerlich in seinem baulichen Zusammenspiel von historischer und moderner Architektur - letztere beeindruckt bei einem Gang durch die Straße der Menschenrechte.

Zusätzlich bietet sich mit der Dauerausstellung des Germanischen Nationalmuseums auf der Nürnberger Kaiserburg eine einzigartige Möglichkeit, die Bedeutung dieses Bauwerks mit seiner wechselvollen Geschichte einer breiten Öffentlichkeit "vor Ort" zu vermitteln. Die ausgestellten Objekte sollen unter anderem dazu dienen, die komplizierte bauliche Entwicklung der Burg für den Besucher verständlich zu machen. Daneben lässt sich anhand der Exponate aus dem Fundus des Museums die Bedeutung der Nürnberger Kaiserburg ermessen, die sie als Herrschaftssymbol des "Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation" in der Zeit vom 12. bis zum 16. Jahrhundert besessen hat.

Erlebniswelt mit sozialen Aspekten

Neu präsentiert sich in Nürnberg seit geraumer Zeit das Museum Industriekultur, dessen erlebnisbewusstes Ausstellungskonzept neuerdings Ausstellungsstücke zu Schauspielern und Besucher zu Entdeckern werden lässt. Ein Museum für die ganze Familie, das nach seinem Umbau denn auch mit etlichen Trümpfen aufwarten kann: Kinder erwartet ein eigenes "Lern- und Spaßlabor", in dem die Museumsmaus technische Phänomene erklärt und zum forschen und experimentieren einlädt. Nach dem Motto "Bitte anfassen!" laden 20 Versuchsstationen ein, wichtige technisch-physikalische Prinzipien zu erlernen oder auch mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen durch die gesamte Abteilung zu fahren.

Für Erwachsene gibt es nicht nur abgeschlossene Spezialmuseen wie das Motorradmuseum oder das Schulmuseum, sondern auch zahlreiche Erlebnisbereiche. Erstmals inszenierte das Museum zum Beispiel die Geschichte der Energie, der Telekommunikation und des Haushalts, indem hier Ausstellungsstücke selber zu Wort kommen. Und gerade auch die unterschiedlichen sozialen Aspekte in der Entwicklung der Arbeitswelt werden im Museum Industriekultur besonders herausgestellt - die Zeitreise in der Nürnberger Museumslandschaft findet hier eine gelungene Fortsetzung.

Neue Perspektive auf die Historie

Ebenfalls mit neuer Konzeption wartet das Stadtmuseum Fembohaus auf, wo Historie völlig neu präsentiert wird: Das absolut einzigartige, repräsentative Bürgerhaus der Spätrenaissance, 1591 bis 1596 von dem niederländischen Kaufmann Philipp van Oyrl erbaut, präsentiert in komplett renovierten Räumlichkeiten eine neue Perspektive auf eine historische Stadt. Die Zeitreise durch die Stadtgeschichte Nürnbergs startet - im transparenten Aufzug - in der Etage mit dem schönsten Holzmodell einer deutschen Stadt; das "Tönende Stadtmodell", eine Licht- und Toninstallation, bildet den Auftakt einer spannenden Exkursion. Ebenso werden die Bereiche "Kaiser", "Rat", "Handel" und "Handwerk" gezeigt, "Schlüsselfaktoren" der Stadtgeschichte, die der damaligen Reichsstadt Ansehen, Macht und Reichtum bescherten. Aber auch die wichtigsten Bewohner des Hauses kommen zu Wort und das Museum fungiert quasi als eine Drehscheibe, die zur Weiterreise zu den anderen markanten Punkten der Nürnberger Geschichts- und Museumslandschaft einlädt.

Eine besondere Attraktion im Stadtmuseum Fembohaus ist die Multivision "Noricama", die auf eindrucksvolle Weise - weil technisch raffiniert - ein schnelles Kennenlernen der Stadt Nürnberg für Besucher ermöglicht. Bauwerke und Sehenswürdigkeiten werden in der etwa 40-minütigen Schau einzigartig beleuchtet und insgesamt sechs Personen aus mehreren Jahrhunderten erzählen hier über ihre Stadt.

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