Egal ob Modestadt, Messestadt oder Schreibtisch des Ruhrgebiets - Düsseldorf hat viele Beinamen. Jedoch ist die NRW-Landeshauptstadt auch eine pulsierende Kunstmetropole und die Stadt der bildenden Künste im Westen. Mit der Kunstakademie, Projekten wie der Quadriennale 2010, 26 Museen und über 100 Galerien befindet sich in Düsseldorf eine facettenreiche ...
... Kunst-und Kulturlandschaft, die in Deutschland Ihresgleichen sucht:
Die Kunstakademie bildet den Nukleus der Kunststadt
Düsseldorf. Sie gilt weltweit als eine der bedeutendsten
Einrichtungen Ihrer Art. Ihre Geschichte ist fast durchgängig
mit großen Künstlernamen verbunden: Paul Klee,
Joseph Beuys, Gerhard Richter, Jörg Immendorff, Katharina
Sieverding, Andre-as Gursky und natürlich auch der
Mitbegründer der international einflussreichen
Künstlergruppe ZERO, Günther Uecker, gehören
zu den vielen bekannten Künstlern, die die
Düsseldorfer Kunstakademie hervorgebracht hat. Die
Zero-Bewegung revolutionierte die Kunst der Nachkriegszeit mit einer
neuen Bild-und Formensprache und strahlte mit ihrem Ansatz auch auf
Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlanden und Japan ab.
Die Quadriennale ist eine Ausstellungsreihe der Düsseldorfer
Museen und Ausstellungshäuser zur bildenden Kunst, die alle
vier Jahre stattfindet und Düsseldorfs Ruf als
„ArtCity“ unterstreicht. Über 380.000
Besucher kamen für die Quadriennale06 nach Düsseldorf
und sahen sich die Ausstellungen zu Caravaggio, Francis Bacon, Bruce
Nauman und weitere Werksschauen des 20. und 21. Jahrhun-derts an. 2010
startet die Stadt die zweite Quadriennale. Thema ist dieses Mal die
Gegenwartskunst der letzten 50 Jahre – mit Fokus auf
Düsseldorf und das Rheinland im internationalen Kontext.
„Kunstgegenwärtig“ lautet das Motto der
Quadriennale 2010. Eingeleitet wird die sie durch ein Sym-posium, das
die Besucher und auch die Fachwelt auf die bevorstehenden Ausstellungen
vorbereitet und zu einem entsprechenden Diskurs anregt. Die
Ausstellungen selbst werden Anfang September 2010 eröffnet und
bis Januar 2011 laufen. Alle Düsseldorfer Museen und
Ausstellungshäuser der letzten Quadriennale werden sich wieder
beteiligen. Darüber hinaus sind Schloss und Park Benrath und
KIT – Kunst im Tunnel dabei.
Mit insgesamt 26 Museen und Ausstellungshäusern deckt die
Stadt ein breites kulturelles Interesse ab – vom
Publikumsliebling Aquazoo über einzigartige Spezialmuseen wie
das Hetjens-Museum – Deutsches Keramikmuseum bis hin zu den
großen Flagschiffen museum kunst palast und K20K21
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Rund die Hälfte der
Düsseldorfer Museen und Ausstellungshäuser widmet
sich der bildenden Kunst. Rechnet man die über 100 Galerien
und Kunsträume hinzu, wird deutlich, weshalb
Düsseldorf als die Stadt der bildenden Kunst im Westen
Deutschlands gilt.
Theaterinteressierten stehen allein am Düsseldorfer
Schauspielhaus vier Bühnen zur Auswahl,
ein-schließlich dem Jungen Schauspielhaus und dem gerade
eröffneten Central am Hauptbahnhof, der Plattform für
experimentelle Stücke. Die professionelle freie Szene fand
1999 im Forum Freies Thea-ter ein neues Podium. Bühnen wie das
Kabarett Kom(m)ödchen in der Kunsthalle, das Boulevard-Theater
„Komödie“ an der Steinstraße und
nicht zuletzt das Düsseldorfer Marionettentheater an der
Bilker Straße komplettieren das Theaterangebot.
Der größte städtische Konzertsaal, die
Tonhalle, gehört nach aufwändiger Sanierung zu den
eindrucksvollsten und modernsten Musikhäusern Deutschlands.
Internationale Stars wie Anne-Sophie Mutter, Alfred Brendel und Bobby
McFerrin reichen sich hier die Hand. Auch das Düsseldorfer
Opernhaus an der Heinrich-Heine-Allee erfuhr kürzlich eine
umfassende Renovierung, die den An-spruch der Deutschen Oper am Rhein
auf einen festen Platz unter den führenden deutschen
Musik-theatern bekräftigt.
Aber auch außerhalb imposanter Bauwerke gibt es viel zu
entdecken: Aktuell sind rund 900 künstlerische Objekte im
öffentlichen Raum installiert. Bewohner und Besucher der Stadt
kommen an diesen Werken nicht vorbei, ohne sie bewusst oder unbewusst
wahrzunehmen. Ein aktuelles Beispiel ist die Skulptur
„David“ von Hans-Peter Feldmann, die mit ihrer
monumentalen Größe und ihren knalligen Farben im
neuen Skulpturenforum des Künstlervereins Malkasten ein
weithin sichtbares Signal setzt. Auch an der Gestaltung der neuen
U-Bahnhöfe, die im Zuge der Wehrhahnlinie entstehen, sind
Künstlerinnen und Künstler beteiligt. Die aus einem
internationalen Wettbewerb hervorgegangenen Entwürfe
für die Architektur und Gestaltung der Stationen wurden von
der Öffentlichkeit bereits begeistert aufgenommen. Diese
Beispiele zeigen: Dort, wo Kunst im öffentlichen Raum als
integraler Bestandteil von Architektur und Stadtplanung begriffen wird,
entstehen unverkennbare Markenzeichen für die Stadt.
In puncto zeitgenössische Kunst hat die
nordrhein-westfälische Landeshauptstadt die Nase ganz vorn.
Die „Becher-Schule“ -um nur eine Strömung
zu nennen -hat die großen Stars der Fotografie hervorgebracht
wie Thomas Ruff, Thomas Struth, Candida Höfer oder Andreas
Gursky, der teuerste Fotograf der Gegenwart, der in Düsseldorf
lebt und arbeitet und lange mit Julia Stoschek liiert war. Stoschek,
wohlhabende Sammlerin und Ikone des internationalen Kultur-Jetsets, hat
den Kunststandort Düsseldorf um ein Privat-Museum bereichert:
In der Stoschek-Collection präsentiert sie hochrangige Kunst
aus dem Bereich Fotografie und Neue Medien, und ihre
Videokunst-Sammlung ist mit über 400 Arbeiten hierzulande
einzigartig. Sehr renommiert auch die Düsseldorfer Kunstszene:
Etwa 1.800 Kunstschaffende leben im pulsierenden Umfeld der
weltberühmten Düsseldorfer Kunstakademie. Auf
Vernissagen, in Bars und Clubs trifft man daher prominente
Künstler wie Markus Lü-pertz, Günther
Uecker, Heinz Mack, Andreas Gursky, Hilla Becher, Katharina Sieverding,
Katharina Fritsch und und und.