Berlin
Kulturmetropole
© Günter Steffen - visitberlin
Berlin - Tradition und Trends
Bereits in den Zwanziger Jahren wurde Berlin auf Publikationen und Plakaten des Fremdenverkehrsamtes als "Stadt der Musik und des Theaters" apostrophiert. Kunst und Kultur kennzeichneten damals im zeitgenössischen Verständnis die Metropole an der Spree. Dass schon in den sogenannten Goldenen Zwanziger Jahren das Kulturleben der Stadt als zentrales Motiv für eine Reise nach Berlin erkannt und aktiv vermarktet wurde, hat mit der damals außergewöhnlichen Dichte und Vielfalt des kulturellen Lebens in der aufstrebenden Metropole zu tun. Eine Konstellation, die den Mythos Berlin bis heute prägt und dessen magische Anziehungskraft ausmacht.


Mit den Berliner Bühnen verbunden waren große Namen wie Bertolt Brecht, Max Reinhardt, Kurt Weill, Erwin Piscator, Therese Giehse und Gustaf Gründgens. Das noch junge Medium Film begründete in Berlin eine lange Tradition mit illustren Namen aus ufa-Zeiten wie Marlene Dietrich, Ernst Lubitsch, Emil Jannings, Heinrich George u.a. Literarisch für immer geprägt hat Alfred Döblin das Bild Berlins, der Dichter des Romans "Berlin Alexanderplatz" von 1929.

Berlin, die pulsierende, kreative Metropole übte schon damals auf Kultur-schaffende und Künstler eine magische Anziehungskraft aus - eine Ausstrahlung, die immer auch Besucher aus nah und fern in die Metropole zog. Berlin wurde nach dem Ersten Weltkrieg zum Schmelztiegel Europas. Hunderttausende von Emigranten machten hier Station und brachten ihre Kunst ein. Der Dadaismus wurde hier geboren, die sozialkritische Neue Sachlichkeit von Georg Grosz und Otto Dix, die Künstlergruppe "Die Brücke" mit Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Emil Nolde und anderen zog es nach Berlin. Mit der Stadt verbunden sind aus dieser Zeit auch große Namen wie Max Liebermann, der hier dem spezifisch "deutschen Impressionismus" zum Durchbruch verhalf.

Was den Mythos Berlin der Zwanziger Jahre aber immer auch besonders auszeichnete, das waren der Glanz und der Glamour der leichten Muse: die Atmosphäre und der verruchte Charme des frivolen "Kit Cat Club", der in dem mit Liza Minelli verfilmten Musical "Cabaret" das Berlin der 30er Jahre kennzeichnete, die bekannten Haller-Revuen im Admiralspalast mit den Tiller Girls und nicht zuletzt halsbrecherische Akrobatennummern im legendären alten Berliner Wintergarten.

Die Situation nach dem Fall der Mauer hatte zunächst vieles mit dem Berlin der "Goldenen Zwanziger Jahre" gemeinsam: Es herrschte eine ähnliche Aufbruchstimmung und das Zusammenwachsen unterschiedlicher Kulturlandschaften setzte viel Kreativität und Gestaltungsraum, aber auch Konfliktpotentiale frei. Heute ist Berlin erneut eines der bedeutendsten kulturellen Zentren Europas, wenn nicht die europäische Kulturmetropole. Allein die Zahlen sind beachtlich: Drei Opernhäuser, mehr als 150 Theater und Bühnen, über 175 Museen und Sammlungen, zirka 300 Galerien, mehr als 250 Öffentliche Bibliotheken, 130 Kinos sowie zahlreiche weitere kulturelle Einrichtungen gibt es in Berlin.

So erstaunt es nicht, dass den Besucher der Stadt täglich ein Angebot von bis zu 1.500 Veranstaltungen erwartet: ein einmaliges Spektrum von der klassischen Hochkultur bis hin zur lebendigen Kultur-Off-Szene. Mit einem Kulturetat von knapp einer Milliarde Mark gehört Berlin international zu den Spitzenreitern. Für die außerordentliche Qualität der kulturellen Angebote stehen beispielhaft die Berliner Philharmoniker, ein weltberühmtes Orchester, mit dem sich Namen wie Wilhelm Furtwängler, Sergiu Celibidache oder Herbert von Karajan verbinden. Aber auch die großen Opernhäuser und Traditionsbühnen wie das Deutsche Theater und die Schaubühne am Lehniner Platz oder das Berliner Ensemble, das Theater Bertolt Brechts mit Claus Peymann als neuem Intendanten, tragen wesentlich zum weltweiten Ruf Berlins als Kulturmetropole bei.

Namen wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Vladimir Ashkenazy, Eliahu Inbal, Götz Friedrich, Thomas Langhoff oder auch Udo Zimmermann sprechen für sich selbst. Mit Sir Simon Rattle als Nachfolger von Claudio Abbado und Kent Nagano als Chefdirigenten des Deutschen Symphonie Orchesters hat sich in der Berliner Hochkultur ein Generationenwechsel vollzogen, der auch vor den Theatern der Stadt nicht halt macht: ein junges Leitungsteam um die Choreographin Sasha Waltz und den Jungregisseur Thomas Ostermeier sorgt auch in der berühmten Berliner Schaubühne für frischen Wind, am Maxim Gorki Theater hat Volker Hesse einen Neuanfang gewagt.

Als größte Theater- und Orchesterstadt Deutschlands bietet Berlin dem Kultur-interessierten täglich das gesamte Bühnenspektrum: vom Boulevard bis zur klassischen Oper. Musical-Theater, Varietés wie der "Wintergarten" oder das "Chamäleon" und zahlreiche Kabaretts sorgen für Entertainment in allen Varianten. Das Motto des Berliner Varietés Wintergarten - "Dem Staunen gewidmet" - könnte auch für das gesamte Berliner Nachtleben gelten: Im Friedrichstadtpalast, Europas größtem Revuetheater, gehören Tanz, Chanson und Frivoles genauso dazu wie artistische Elemente und beeindruckende Bilder.

Hier ist ein klarer Trend erkennbar: Gerade in Berlin feiert heute die leichte Muse eine erfolgreiche Renaissance, die an die Tradition der "Goldenen Zwanziger Jahre" anknüpft. Von Chanson- und Jazzkonzerten im Jugendstil-Zelt der Bar jeder Vernunft und im TIPI zur politischen Satire in der Distel und bei den Wühlmäusen am Theo, vom Theater am Potsdamer Platz, wo die Blue Man Group aus Amerika einen Mix aus Comedy, Artistik, Farben und Musik präsentiert, über die bereits im sechsten Jahr erfolgreiche Las Vegas Live-Show "Stars in Concert" im Estrel Festival Center hin zu den Damen Herren Trash-Piloten im BKA-Luftschloss: Berlin bietet fantastisches Entertainment mit einem unglaublichen Facettenreichtum. Berlin ist die Stadt der Museen.

Das Museumsangebot in Berlin zog im vergangenen Jahr über 8,8 Millionen Besucher an. Die Berliner Museen beherbergen Schätze der Weltkultur wie den Pergamonaltar oder Nofretete, die schönste "Berlinerin", alte und junge Meister von Giotto bis Caravaggio, von Breughel bis Caspar David Friedrich, von Joseph Beuys bis hin zu den "Jungen Wilden" wie Baselitz, Haring und anderen. Sie zeigen die wechselvolle Geschichte einer zerrissenen Stadt, vom Glanz des alten Preußen bis zum Rosinenbomber. Über 175 Berliner Museen bilden das Gedächtnis der Stadt: sie bewahren Geschichte, Kunst und Wissen und formen eine einmalige Museumslandschaft. Und diese entwickelt sich weiterhin in atemberaubendem Tempo.

Die beiden Aufsehen erregenden Museums-Neueröffnungen, "Picasso und seine Zeit" im Stülerbau in Charlottenburg und das neue Museum der Gegenwart im Hamburger Bahnhof, haben Berlin als Kunstmetropole international den Durchbruch gebracht. Im Juni 1998 wurde mit dem vielgelobten Neubau der Gemäldegalerie am Kulturforum Tiergarten eines der bedeutendsten und größten Museen eröffnet.

Das neue Filmmuseum am Potsdamer Platz - im September 2000 eröffnet - wurde schnell zum Publikumsmagneten: Hier wird der Nachlass Marlene Dietrichs zum ersten Mal dauerhaft ausgestellt. Hatte die spektakuläre Eröffnung des Jüdischen Museums im September 2001 für weltweites Aufsehen gesorgt, so erhielt die Berliner Museumslandschaft bereits im Dezember 2001 ein nicht minder prominentes Juwel zurück: die Alte Nationalgalerie auf der Museumsinsel. Der imposante Bau mit seiner glanzvoll wieder hergestellten architektonischen Schönheit ist das Prunkstück im Ensemble der Berliner Museumsinsel.

Damit ist die erste Etappe der Sanierung realisiert. In den kommenden zehn Jahren werden die übrigen Häuser auf der Museumsinsel gemäß dem Masterplan nach und nach umgebaut und mit einem großzügigen, glasüberdachten zentralen Eingangsbereich und einer unterirdischen Querverbindung versehen. Dann wird das weltweit einmalige Museumsensemble, von der UNESCO jüngst auch in die Liste der Welterbestätten aufgenommen, im neuen Glanz erstrahlen und ein kulturhistorisches Panorama vom Alten Ägypten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts aufspannen. Mit einem Investitionsvolumen von über 1,5 Milliarden Euro ist die Berliner Museumsinsel Deutschlands größtes kulturelles Investitionsprojekt.



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