Salzburg
Köstlichkeiten
Photo: © Salzburg Tourismus
Mozartkugel
Die Erfindung der Mozartkugel fällt in die Zeit des jungen Salzburg Bewusstseins, als mit der Denkmalenthüllung 1842 und der Mozart Säkularfeier die bewusste Pflege des Mozartkultes begann. Damals allerdings war die Mozartkugel noch ein Konfiserieprodukt und keine Devotionalie. Aber die Idee, einen Konsumartikel, eine Speise nach dem großen Komponisten der Stadt zu benennen, war nicht neu.



Weiterführende Links:
So gab es beispielsweise kurz nach der Jahrhundertmitte eine Mozarttorte aus Schokolademasse, 1911 erzeugte die Firma Hladik in der Getreidegasse eine "Mozart-Creme", "das beste Schuhputzmittel Salzburgs". Bald nach 1900 erzeugte auch die Konditorei Schatz in Salzburg die Mozartkugel und benannte sie erstmals "Mozartkugel".

Im Jahre 1890 erfand der sechs Jahr zuvor nach Salzburg gekommene Konditormeister Paul Fürst eine Praline namens Mozartkugel oder anfangs auch Mozartbonbon genannt. Den Namen Mozartkugel wählte er, um dem damals noch gar nicht so populären großen Salzburger Sohn seine Referenz zu erweisen. Neu an der Mozartkugel waren vor allem ihre runde Form und der technisch schwierige konzentrische Aufbau: grüner Pistazienmarzipan wird umhüllt mit feinem Nougat, auf Holzstäbchen gesteckt und in dunkle Kuvertüre getunkt. Anschließend werden die Kugeln auf Brettchen zum Erstarren aufgestellt. Ist dieser Prozess abgeschlossen, werden die Stäbchen entfernt und das Loch mit Schokolade verschlossen.

Im Jahre 1905 präsentierte Paul Fürst die Mozartkugel bei der Pariser Weltausstellung und erhielt für sein Produkt eine Goldmedaille. Zu dieser Zeit kopierten auch schon andere Salzburger Konditoren die Mozartkugel - Paul Fürst hatte weder Produkt noch Verpackung markenrechtlich geschützt - und bereits vor dem Ersten Weltkrieg begann die industrielle Herstellung seitens der Süßwarenindustrie, die nach dem Zweiten Weltkrieg Millionenhöhe erreichte und so zum weltweiten Bekanntheitsgrad dieser Salzburger Spezialität wesentlich beitrug. Schließlich kam es zwischen den Mozartkugel erzeugenden Konditoreien zu einem Salzburger Urheberstreit, der zunächst zum Konkurrenzkampf österreichischer Firmen wurde und sich schließlich zu einem veritablen österreichisch-bayrischen Wirtschaftskrieg ausweitete, der bis vor die EG getragen wurde. Es ging nie um das Rezept, aber um die Alleinvertriebs- und Exportrechte, um Art und Farbe der Verpackung sowie um die Bezeichnung als „Mozartkugel“ und die Zusätze „echt“ und „original“ und „Salzburger“. In diesem Zusammenhang konnte Norbert Fürst, der Urenkel des Erfinders, einen großen Erfolg für sich verbuchen. 1996 gewann er in dritter Instanz gegen einen renommierten Hersteller einen diesbezüglichen Prozess und ist seither der einzige Erzeuger, der das Attribut „Original Salzburger Mozartkugel“ für sein Produkt in Anspruch nehmen darf.

Für Norbert Fürst ist die „Original Salzburger Mozartkugel eine Praline und nicht ein Mozart Souvenir, welches man an ungeeigneten oder sonnenbeschienenen Verkaufsständen anbieten kann. Auch sollte man mit diversen Mozart Attributen wie Bilder, Geigen usw. etwas zurückhaltender sein. Bei der Mozartkugel handelt es sich um ein berühmtes eigenständiges Produkt, bei dem es gar nicht angebracht ist, ständig auf den großen Namensgeber hinzuweisen. Die Mozartkugel ist eine hochwertige Praline, nicht mehr aber auch nicht weniger“. 

Quelle und Text: Salzburg Tourismus



| zurück |





Gut essen in Slazburg - Speisen, Trinken und Ausgehen in Salzburg: Restaurants, Bars, Cafés und Kneipen für jeden Geschmack mit Kritiken und Bewertungen finden sie hier. Restaurants in Salzburg - suchen, finden und den gewünschten Tisch gleich online reservieren!