München
Musikstadt



Musikstadt München

Von der Münchener Biennale gehen starke Impulse aus - Erfolgsstücke wie die Oper "Marco Polo" des chinesischen Komponisten Tan Dun, die an vielen Orten der Welt später wieder aufgeführt wurde, zeigen das. Vielversprechende junge Komponisten - etwa zuletzt die beiden Münchner Moritz Eggert und Sandeep Bhagwati - erhalten bei der Biennale die Chance, große Musiktheaterstücke vor internationalem Publikum zu präsentieren.

Offenes Ohr für Neue Musik: Musica viva, 
Klang-Aktionen, ADEvantgarde

Nicht nur die Musiktheater-Biennale hat in jüngerer Zeit Münchens Ruf als Stadt der offenen Ohren für ganz neue Töne gefestigt. Besonders starke Resonanz hat gerade in den letzten Jahren die vom dem Komponisten Karl Amadeus Hartmann nach dem Zweiten Weltkrieg gegründete Avantgarde-Reihe "Musica viva" (veranstaltet vom Bayerischen Rundfunk). Unter der neuen Leitung von Udo Zimmermann - demnächst auch Intendant der Deutschen Oper Berlin - ist Musica viva wieder zum Publikums-Magnet geworden, unter anderem mit spektakulären Aufführungen des Avantgarde-Großmeisters Karlheinz Stockhausen, aber auch durch die Mitwirkung so überragender Interpreten wie Klarinettist Jörg Widmann und Dirigent Sylvain Cambreling.

Wichtige Impulse verdankt Musica viva dem Komponisten und Mitorganisator Josef Anton Riedl. Er gestaltet in München außerdem seit über 30 Jahren die Reihe "Klang-Aktionen", die die Grenzen zwischen Experimental-Musik, Bildender Kunst und Sprach-Kunst ständig neu ausreizt.

Als Forum ganz junger Komponisten hat sich darüber hinaus das alle zwei Jahre stattfindende "ADEvantgarde"-Festival etabliert, das im kleinen und sehr agilen Neuen Theater in der Entenbachstraße Avantgarde-Musik mit neuen Präsentationsformen verbindet und ausgesprochen hohen Erlebniswert besitzt.


Und im Theater im Marstall sorgt die Reihe "Musik erfahren" für ungewöhnliche Programme zwischen Neuer Musik, Jazz und Performance.

München - die Jazzstadt

Der Jazz, von vielen als die zweite klassische Musik des 20. Jahrhunderts angesehen, hat in München ebenfalls eine höchst lebendige Tradition. Nach dem Zweiten Weltkrieg gastierten die großen Stars wie Louis Armstong und Duke Ellington, später auch John Coltrane im Circus Krone und an anderen Spielorten der Stadt, Musiker wie Dollar Brand (heute: Abdullah Ibrahim) gehörten zu den Stammgästen in Clubs wie dem berühmten, heute nicht mehr existierenden "Domicile", der "heißeste" Saxophonist der deutschen Jazzszene der 50er und 60er Jahre, Max Greger, ist in München beheimatet, der Saxophon-Star und Filmmusik-Meister Klaus Doldinger ist Wahl-Münchner. Nicht zu vergessen: die Orgel-Virtuosin Barbara Dennerlein - ein Münchner Kind. Auf vielen Bühnen wird in München heute gejazzt. Stars wie Oscar Peterson und Lionel Hampton gastierten viele Male in der Philharmonie am Gasteig. Im renommierten, täglich geöffneten Club "Unterfahrt" im Kulturzentrum Einstein sind die Spitzenjazzer der aktuellen Szene aus Europa und den USA zu Gast - ebenso im Hotel Bayerischer Hof. Musiker, die in letzter Zeit in der internationalen Jazz-Szene Furore gemacht haben - in München konnte man sie alle immer wieder hören: Branford Marsalis, Brad Mehldau, Esbjörn Svensson, Nils Landgren, Gonzalo Rubalcaba, Michael Riessler, Joachim Kühn, Nils Wogram.

Hinzu kommen Konzerte junger Münchner Hoffnungsträger wie Posaunist Johannes Herrlich oder die Tanz-Jazzband "Zappelbude" von Keyboarder Roberto DiGioia mit Schlagzeuger Wolfgang Haffner. Eine spezielle Heimstatt für Jazz-Experimente ist der Werkraum der Kammerspiele geworden, wo unter dem Programmtitel "Jazz & More" Grenzüberschreitungen zu anderen Musik- und Kunst-Genres versucht werden. Auch das Gärtnerplatztheater bietet seit der Saison 1999/2000 regelmäßig Jazzabende, zusammengestellt von dem Trompeter Johannes Faber. Darüber hinaus sind in München vier weltweit bekannte Plattenlabels ansässig, bei denen ein Hauptakzent auf dem Jazz liegt: ECM, enja, Winter & Winter und ACT.

Mekka des Pop und der Eventkultur

Seit den 60er Jahren ist München auch ein Popmusik-Mekka. Die Rolling Stones lassen seit damals auf keiner Tournee die Bayerische Hauptstadt aus, haben in den 70er Jahren hier auch Platten aufgenommen. Michael Jackson brachte 1997 zweimal hintereinander 70 000 Besucher im Olympiastadion auf die Beine. Und von Harry Belafonte bis Udo Jürgens, von Céline Dion bis Whitney Houston gastieren alle Größen des Entertainments in der Olympiahalle. Im Kunstpark Ost, dem Hallen-Ensemble auf dem Gelände er einstigen Pfanni-Lebensmittel-Fabrik, treten an Spielorten unterschiedlichster Größe Kabarettisten und Liedermacher wie Funny van Dannen, Blues-Stars wie Taj Mahal, Pop-Klassik-Exzentriker wie Nigel Kennedy oder die Skandalnudeln von Rock Bitch auf. Als eine hoch renommierte Adresse für Weltmusik von Afrika bis Kuba hat sich in den letzten Jahren die Muffathalle - nur wenige Schritte von James Levines Münchner Arbeitsplatz, der Philharmonie - etabliert.

Avantgarde der Eventkultur

Seit Mitte der neunziger Jahre hat München auch hochkarätige Open-Air-Events im Stadtzentrum zu bieten. Auf dem Königsplatz, einem der prunkvollsten Plätze der Stadt mit den spektakulären Bauten der Propyläen, der Antikensammlung und der Glyptothek, wurden bei großem Publikumsandrang mehrmals Carl Orffs "Carmina Burana" aufgeführt, Liza Minnelli und Andrea Bocelli sangen dort, und Lorin Maazel feierte mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks eine Vollmondnacht mit klassischer Musik. Auf dem Max-Joseph-Platz vor der Staatsoper wird während der Opernfestspiele jeweils eine Höhepunktveranstaltung mit Hilfe von Bildschirmen und Lautsprechern nach draußen übertragen - "Oper für alle" zum Nulltarif mit Stars wie Placido Domingo und Waltraud Meier: Das ist in den letzten Jahren sowohl Publikums-Magnet wie auch Stimmungshöhepunkt in der Stadt. Jahre vor den Salzburger Festspielen haben auf diese Art die Münchner Opernfestspiele teures Musiktheater auch für ein Publikum zugänglich gemacht, das die hohen Preise nicht zahlen konnte.

Hochkultur für möglichst Viele: Diese Idee verfolgen zur Feier des Millenniums zwei der großen Orchester Münchens gemeinsam. Am 1. und 2. Juli 2000 werden auf dem Odeonsplatz vor jeweils bis zu 10 000 Zuhörern die Münchner Philharmoniker unter James Levine und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Lorin Maazel ein Open-Air-Konzert geben. Das Großereignis an einem historischen Ort - die Musiker werden in der Feldherrenhalle platziert sein, die seit der Umarmung von De Gaulle und Adenauer für deutsch-französische Aussöhnung steht - soll mit einem Programm deutscher und französischer Komponisten auch ein Münchner Signal fürs neue Jahrtausend setzen: Musik als Ausdruck bleibender Verbundenheit mit dem Gedanken der Völkerverständigung.



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