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Gesundheit: Tipps für Touristen

Hepatitis A-Situation in Deutschland
In Deutschland wurden im Jahr 2004 insgesamt 1.932 Hepatitis A-Erkrankungen an das Robert Koch-Institut gemeldet. Daraus errechnet sich eine bundesweite Inzidenz von 2,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner. Im Vergleich zum Vorjahr - mit 1.368 Hepatitis A-Fällen - ist es zu einem deutlichen Anstieg der Inzidenzen gekommen. Damit wurde der in den vergangenen Jahren beobachtete generelle Rücklauf der Hepatitis A-Erkrankungen erstmalig durchbrochen. Grund für den epidemiologischen Anstieg der gemeldeten Erkrankungen lag in zwei Hepatitis A-Ausbrüchen die sich im vergangenen Jahr ereigneten. Im März/April 2004 ereignete sich der erste Ausbruch in 6 Landeskreisen im südlichen Nordrhein-Westfalen und in der nördlichen Rehinland-Pfalz, bei dem 64 Personen durch kontaminierte Lebensmittel an einer Hepatitis A erkrankten. Der zweite Hepatitis A-Ausbruch ereignete sich im August/September 2004 in Hurghada, Ägypten, der zu der Registrierung von 271 Primär- und 7 Sekundärinfektionen in Deutschland führte.
Mehr als die Hälfte der klinisch auffälligen Hepatitis A Infektionen in der Bundes-republik Deutschland werden aus dem Ausland importiert. Eine italienische Unter-suchung an über 9500 italienischen Patienten mit einer akuten Hepatitis A Infektion zeigte eine 9,3-fach höhere Wahrscheinlichkeit, sich bei einer Fernreise in die Tropen mit Hepatitis A zu infizieren als in Italien. Bei Reisen von Norditalienern in den Süden betrug der Risikofaktor 3,03 und für den mediterranen Raum und Osteuropa immerhin auch 3,15. Laut Angaben der Krankenhausstatistik in Deutschland wurden im Jahr 2000 insgesamt 1.610 und im Jahr 2001 insgesamt 1.333 Hepatitis A-Pat-ienten vollstationär aufgenommen (mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 8,8 Tagen) und obgleich es nur selten zu schweren Krankheitsverläufen bei Hepatitis A kommt, wurden zwischen 1991 und 2001 in der Todesursachenstatistik jährlich zwischen 9 und 19 Todesfälle an Hepatitis A erfasst.

Aktueller Stand: Vogelgrippe und Influenza-Pandemierisiko
Laut Einschätzung des Robert Koch-Institutes (RKI) vom 22. August 2005 ist das Influenza-Pandemierisiko derzeit so hoch wie seit Jahrzehnten nicht. Diese Annahme wird durch die Weltgesundheit bestätigt - das Risiko nimmt kontinuierlich zu. Das Vogelgrippevirus stellt ein potentielles Risiko für die öffentliche Gesundheit dar. Insgesamt 112 Erkrankungs- und 57 Todesfälle sind bei Menschen bislang in Südostasien gemeldet worden. Alle Erkrankten hatten Kontakt zu infizierten Hühnern. Von Mensch zu Mensch hat bisher noch keine effiziente Übertragung stattgefunden. Laut Angaben des RKI und der WHO wurden bislang lediglich zwei Erkrankungen mit einer wahrscheinlichen Mensch zu Mensch Übertragung bei einer thailändischen Familie im Herbst 2004 festgestellt. Gesichert ist dieser Übertragungsweg jedoch nicht.
Die Geflügelpest, die sich in Asien seit dem Jahr 2004 massiv ausbreitet, hat Millionen von Vögel bereits getötet. Inzwischen hat das Vogelgrippevirus (H5N1) auch Sibirien erreicht und breitet sich weiter westwärts aus. Wahrscheinlich ist es über Zugvögel eingeschleppt worden. Bereits Ende Juli 2005 berichtete die Welttiergesundheits-organisation (OIE), dass das Vogelgrippevirus (H5N1) sich durch Zugvögel geogra-phisch sowohl auf Russland als auch auf Kasachstan ausgedehnt hat. Die Virusüber-tragung durch Zugvögel auf die einheimischen Vogelarten fand wahrscheinlich durch die Benutzung gemeinsamer Trinkwasserquellen statt. Durch den Vogelflug wurde somit erstmalig das Virus (H5N1) nach Russland und Kasachstan importiert. Anfang August konnte auch in der Mongolei, an zwei Seen im Norden des Landes als auch in Tibet das Virus nachgewiesen werden. Einige Vögel sind dort bereits an der Infektion erkrankt und gestorben. Diese aktuellen Ausbrüche zeigen, wie leicht sich das Vogelgrippevirus, dass in Südost-Asien seinen Ursprung hatte, trotz aller Vorsichts- und Schutzmaßnahmen global auf andere Länder ausbreiten kann. Das Vogelgrippe-virus (H5N1) wurde bereits in Vögeln in Regionen von Vietnam, Indonesien, Kambo-dscha, China, Thailand, Japan, Malaysia, Korea und wahrscheinlich auch Laos nachge-wiesen. Eine weitere Ausdehnung auf andere Länder und Erdteile wird befürchtet.

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