Berlin
Jüdisches Leben
© Scholvien - Synagoge - visitberlin
Jüdisches Leben im heutigen Berlin
Zwölf Jahre erst liegt die Wiedervereinigung Deutschlands zurück. Berlin ist der Ort, an dem die rasante Entwicklung die deutlichsten Spuren hinterlassen hat. Berlin ist aber auch die Großstadt, die wie keine andere für die Verbrechen am jüdischen Volk steht. Vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 lebten 173.000 jüdische Mitbürger in Berlin. Heute wird Berlin als Ort jüdischen Lebens zunehmend wieder angenommen und die Fäden jüdischer Geschichte und Kultur werden sensibel zu einem neuen Netzwerk verwoben ...





Holocaust-Mahnmal - Topographie des Terrors

Die Gemeinde hat derzeit ca. 11.000 Mitglieder, die mit ihrem geistig kulturellen, sozial religiösen und politisch wirtschaftlichen Leben eine wichtige Säule im Gefüge der Stadt bilden. Neben den Orten, die an die Zerstörung ehemals blühenden jüdischen Lebens erinnern, wie die Gedenkstätte "Wannsee-Villa", die Menschen-Verladerampe am S-Bahnhof Grunewald, dem Mahnmal an der Großen Hamburger Straße und der ständigen Ausstellung "Topographie des Terrors" stehen Zeugnisse jüdischer Vergangenheit, wie das Ephraim-Palais, die Neue Synagoge in der Oranienburger Straße und die jüdischen Friedhöfe in Charlottenburg, Mitte und Weißensee, aber auch Zeugnisse jüdischer Gegenwart und Zukunft: die Jüdische Gemeinde in der Fasanenstraße mit ihren vier Synagogen, der jüdischen Volkshochschule, den karitativen und kulturellen Einrichtungen, der neuen jüdischen Grundschule und dem Jüdischen Museum in der Kreuzberger Lindenstraße und der neuen israelischen Botschaft in Berlin-Wilmersdorf. Mit der gezielten Vernichtung jüdischen Lebens, das 1942 im Rahmen der so genannten Wannsee-Konferenz beschlossen wurde, beraubte man gerade auch Berlin systematisch seiner prägenden geistigen und kulturellen Ressourcen. Das Wirken und die Vitalität jüdischer Gelehrter und Künstler, Denker und Forscher waren und sind untrennbar mit der europäischen Kulturgeschichte verwurzelt.

Vorbereitender Dialog

Noch vor Maueröffnung im Jahre 1989 wurde durch unzählige kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen, Symposien und Vorträge, aber auch durch das Etablieren von Gedenkstätten, sowie der Arbeit der Jüdischen Gemeinde der Boden für ein erneutes Aufblühen jüdischer Kultur in Berlin bereitet. Ein Wegbereiter und Ermöglicher des Dialogs war der langjährige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Heinz Galinski. Während der 750 Jahr-Feier Berlins 1987 wurde der schwierige kulturelle Dialog mit dem Ostteil der Stadt intensiviert.

Im Rahmen von Theaterveranstaltungen wurde z.b. auf den großen Aufklärer Moses Mendelssohn eingegangen. 1987 wurde auch die Gedenkstätte "Wannsee-Villa" eingeweiht. Ebenfalls 1987 wurde die ständige Ausstellung "Topographie des Terrors - Gestapo, SS und Reichssicherheits-Hauptamt" auf dem ehemaligen Prinz-Albrecht Gelände an der Wilhelmstraße errichtet. 1992 sorgte die Ausstellung "Jüdische Lebenswelten" im Martin-Gropius-Bau für weltweites Interesse. Im gleichen Jahr wurde der Grundstein für das Jüdische Museum nach Entwürfen des US-amerikanischen Architekten Daniel Libeskind gelegt. Die ständig wachsende Anzahl von Gemeindemitgliedern ist ein Beweis dafür, dass Berlin wieder als Ort jüdischen Lebens angenommen wird. Vor dem Holocaust zählte die Jüdische Gemeinde Berlins 173.000 Mitglieder, hatte 16 Gemeindesynagogen, war die größte Deutschlands und die fünftgrößte der Welt. Während der NS-Zeit wurden 55.000 Berliner Juden ermordet, 90.000 konnten auswandern, unzählige verübten Selbstmord und nur 1.500 überlebten in der Illegalität. 1946 zählte die Stadt ca. 6.000 Überlebende und zurückgekehrte jüdische Mitbürger. Heute hat die Gemeinde bereits wieder über 11.000 Mitglieder, von denen viele aus Osteuropa kommen.

Jüdische Leben - Ein Schattendasein im Ostteil der Stadt

Parallel zu den Entwicklungen im ehemaligen Westteil Berlins organisierte sich jüdisches Leben im Ostteil der Stadt eher im Verborgenen. 1953 wurde die Trennung zwischen den Gemeinden im West- und Ostteil vollzogen. Das Gebiet der Spandauer Vorstadt, traditionell das Scheunenviertel der Berliner Ostjuden wurde von den DDR-Behörden jahrzehntelang sich selbst überlassen. Orte jüdischen Lebens waren bewusst dem Verfall preisgegeben. Die zentrale Synagoge in der Oranienburger Straße wurde im zweiten Weltkrieg zwar stark beschädigt, hätte aber gerettet werden können. 1958 wurde der Hauptraum gesprengt. Bis 1990 war die Zahl der Gemeindemitglieder auf unter 200 gesunken. In der letzen Phase der Honecker-Regierung begann man 1988 mit der Restaurierung der Synagoge und die Stiftung "Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum" wurde gegründet. Beim Anbringen der symbolischen Gedenktafel im November 1988 erschien der Staatsratsvorsitzende Erich Honecker, hielt aber erstmals während seiner Amtszeit keine offizielle Ansprache. Zwei Querstraßen weiter etablierte sich die orthodoxe Gemeinde "Adass Jisroel". Die Ostberliner Gemeinde war äußerst aktiv, betreute eine weitere Synagoge in der Rykestraße, betrieb eine koschere Fleischerei, eröffnete ein Café und gab eine Zeitschrift heraus.



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