USA auf vier Rädern: Die Route 66

Bild von trekandshoot - Bigstockphoto Sammler bezahlen nur für ein Blechschild der Route 66 Höchstpreise. Schöner als sammeln ist es allerdings, sich den Traum von der legendären Motorradstrecke mit einem Roadtrip zu erfüllen. Dieser führt von West nach Ost durch die US-Bundesstaaten Illinois, Missouri, Kansas, Oklahoma, Texas, New Mexico, Arizona und endet in Kalifornien.

Start der ersten Etappe in der "Windy City" Chicago, Illinois


Kilometerjäger hetzen entlang der Route 66 nur aus Ehrgeiz, die 3.750 befahrbaren Kilometer so schnell wie möglich zu absolvieren. Deutlich gemütlicher ist die Reise mit dem Wohnmobil oder PKW. Dafür eignet sich Chicago als Startplatz gut. Beispielsweise kann noch vor Start der Route-66-Reise das Badetuch mitten in der Großstadt am aufgeschütteten Sand des Oak Street Beaches vor dem Lake Michigan ausgebreitet werden. So legendär wie die bevorstehende Fahrt ist auch das Cloud-Gate, eine gewaltige Riesenbohne aus 168 Edelstahlplatten. Ein Selfie vor der Skulptur sieht aus wie ein Kurztrip in eine Science-Fiction-Welt.

Pause in Galena, Kansas


Der Straßenverlauf der Route 66 ist spannend, ebenso wie die Aussicht zu beiden Seiten. Nach so langer Strecke gehört eine Pause für ein, zwei Tage zum Programm entlang der Traumroute. Dafür bietet Galena in Kansas komfortable Motels und Casino-Hotels von nostalgischer Architektur an. Noch immer sind in der Stadt letzte Häuserreste der Bergbauzeiten um 1876 zu sehen. Die Hauptstraße wurde erst 1926 zum Teilstück der Route 66. Beim Aufenthalt lohnt sich ein Spaziergang durch das historische Geschäftsviertel in East Galena, das zu den Historic Places im US-amerikanischen Nationalregister gehört.

Indianische Einflüsse in Gallup, New Mexiko


Nach hartem Ringen um Land für die historische Bahnlinie nach, durch und von Gallup sind Reste des einstigen Indianergebiets noch heute in der Kleinstadt zu spüren. Die Infrastruktur hat sich seit dem späten 19. Jahrhundert weg vom Steinkohlebau und hin zum immer dominanteren Tourismus entwickelt. Ein Highlight bei der Stadtbesichtigung ist das legendäre el Rancho Hotel direkt an der Route 66. Inzwischen steht die denkmalgeschützte Herberge vieler berühmter Filmhelden auf der Liste nationaler Sehenswürdigkeiten der USA.

Instandgesetztes Teilstück in Oatman, Arizona


Ein Stopp in Oatman entführt Reisende in das Flair der einstigen Goldgräberstadt zu Füßen des Black Mountains. Die Straßenränder der Route 66 sind hier gefüllt von Abenteuergästen auf Motorrädern, PKWs und Wohnmobilen. Dass nach Ende des Goldrauschs keine Geisterstadt daraus wurde, verdankt Oatman seiner direkten Lage an der „Mother Road“ (Original-Teilstück der Route 66). Wer die circa 3750 Kilometer zurücklegen möchte, fährt automatisch von Kingman entlang des Sitgreaves-Passes über das „Ed's Camp“ nach Oatman.

Krönender Abschluss der Tour in Santa Monica, Kalifornien


Nein, Santa Monica ist nicht Los Angeles und auch kein Vorort der kalifornischen Großstadt. Vielmehr gehen die Stadtgrenzen fließend ineinander über. Hier endet die Traumreise entlang der Route 66, am besten mit einem Spaziergang in den Sonnenuntergang über den Ocean Front Walk an der Küste des Pazifischen Ozeans. Vor der Heimreise sollte mindestens noch ein Tag auf den Fahrgeschäften im Pacific Park eingeplant werden. Dessen Willkommensbeschriftung und sogar die Parkgeräusche sind Kulisse für zahlreiche Los-Angeles-Krimis und US-amerikanische Liebesfilme.

Fazit:
Einst aus pragmatischen Gründen gebaut, ist die Route 66 heutzutage ein verklärtes Traumziel für Motorradfahrer, Autofahrer und Wohnmobil-Reisende. Wo sie nicht mehr direkt entlangführt, verlaufen Parallelstraßen und an manchen Orten Schilder, die die Rückkehr zur Route erleichtern. Am kultigsten wird das Reiseerlebnis durch Tagesrast an legendären Orten entlang der einzelnen Etappen.