Hochstufung nach Unfall: Das muss man wissen

Bild von Beton studio - Bigstockphoto Ein Unfall im Straßenverkehr ist schnell passiert. Oft reicht nur ein unachtsamer Augenblick aus und das Malheur ist geschehen. Damit die Kosten das Budget nicht überstrapazieren, müssen alle Fahrzeughalter in Deutschland eine Haftpflichtversicherung abschließen. Dadurch lassen sich zumindest Schäden an Fahrzeugen von Unfallbeteiligten regulieren. Doch wie sieht es mit eigenen Fahrzeugschäden aus und wie lässt sich eine Hochstufung am besten vermeiden?

Was genau ist unter dem Begriff Hochstufung zu verstehen?


Jeder Fahrzeughalter zahlt in regelmäßigen Abständen bestimmte Beiträge an seinen Autoversicherer. Wie hoch die Versicherungsbeiträge ausfallen, hängt mitunter von individuellen Faktoren ab. Dazu zählt neben dem Alter des Fahrzeughalters die Typklasse und ob das Auto an der Straße parkt oder in der Garage. Bei der Angabe verschiedener Daten, ermittelt der Versicherer nicht nur die Beitragshöhe, sondern auch die Schadensfreiheitsklasse (kurz SF-Klasse). Je höher die Einstufung ausfällt, desto niedriger gestalten sich die Beitragskosten.

Die höchste SF-Klasse ist bei 35 angesiedelt, die niedrigste bei null. Hier starten in der Regel Fahranfänger und müssen dementsprechend auch höhere Kosten in Kauf nehmen. Der Grund liegt klar auf der Hand: Anfänger müssen erst noch Erfahrungen im Straßenverkehr sammeln und neigen eher dazu, an einem Unfall beteiligt zu sein.

Mit jedem Jahr klettern Beitragszahler nun eine Stufe höher, vorausgesetzt, sie fahren unfallfrei. Kommt es zu einem Unfall, muss dieser Vorfall der Versicherung gemeldet werden, wenn diese für die entstandenen Kosten aufkommen soll. Der Versicherer reguliert zwar in der Regel die Unfallschäden, passt diesen Vorfall jedoch auch den Versicherungsbeiträgen sowie der SF-Klasse an.

Hinweis: Streng genommen findet bei der Versicherung keine Hochstufung statt, sondern eine Rückstufung. Der Versicherte rutscht in der SF-Klasse zurück, muss aber höhere Beiträge zahlen. Daher sprechen viele Betroffene oft von einer Hochstufung.

Was passiert nach dem Unfall?


Ist ein Unfall gemeldet, übernimmt die Versicherung den weiteren Ablauf. Im Anschluss erfolgt die Hochstufung bei der Versicherung. Das ist jedoch nur dann der Fall, wenn der Autohalter über eine Vollkaskoversicherung oder eine Haftpflichtversicherung verfügt. Im Rahmen der Teilkasko gibt es keine Hochstufung. Das liegt daran, dass diese Versicherungsvariante keine Schadensfreiheitsklasse vorsieht.

Bei der Teilkasko kommt die Versicherung auch nur bei unverschuldeten Schäden am eigenen Auto auf. Diese können durch Schädigungen aufgrund von Unwetter, durch einen Marderbiss, Diebstahl oder sonstige Unglücksfälle entstehen. Jedoch übernimmt die Teilkaskoversicherung keine Schadensregulierungen bei selbstverursachten Unfällen.

Wie sich die Hochstufung letztendlich beim Versicherer gestaltet, lässt sich aus dem Stehgreif nicht beantworten. Jede Versicherungsgesellschaft kann spezielle Richtlinien bestimmen, die sich mitunter auf die Hochstufung bzw. Rückstufung bei Autounfällen bezieht. Dabei kontrolliert der Versicherer, wie viele Unfallschäden im Einzelfall zu begleichen waren. Demnach stellt sich die Hochstufung bei einem Totalschaden anders dar als bei einem leichten Blechschaden.

Wann passt ein Versicherer die Hochstufung an die Versicherungsbeiträge an?


Übernimmt ein Versicherer die Schadensregulierung, bedeutet das nicht, dass Versicherungsnehmer direkt eine höhere Versicherungsprämie in Kauf nehmen müssen. Die Hochstufung erfolgt häufig erst mit der Neuberechnung der Beitragssätze für das kommende Jahr.

Die meisten Autoversicherungen laufen über ein Jahr und lassen sich zum 31. Dezember eines Versicherungsjahres kündigen. Demnach erfolgt eine Hochstufung erst zum 1. Januar des nachfolgenden Versicherungsjahres. Erst dann fällt eine Rückstufung in eine niedrigere SF-Klasse an, die auch eine Erhöhung der Versicherungsbeiträge mit sich bringt.

Tipp: Es ist ratsam, vorsichtig am Straßenverkehr teilzunehmen. Zu viele Unfälle in einem Jahr können zu einer sehr schlechten SF-Klassen führen. Wer noch auf der Suche nach einem gutem Versicherer ist, kann auf der Webseite von freeyou die optimale Autoversicherung finden.