Spielzeugmuseum in Nürnberg
Ausstellungsort für kulturgeschichtliches Spielzeug

Spielzeugmuseum Nürnberg - Stockfoto-ID: 113677253 Copyright: Carso80 Schon auf den ersten Blick besticht der Altbau des Nürnberger Spielzeugmuseums in der Karlstraße durch seine reichverzierte Renaissance-Fassade. Der Juwelier Paul Kandler ließ zu Beginn des 17. Jahrhunderts diesen Giebel vor das mittelalterliche Gebäude setzen, der Baumeister war vermutlich Jakob Wolff der Ältere. Um 1720 kam das Chörlein im barocken Stil hinzu. Vom ursprünglichen Gebäude sind außerdem nur noch eine in Nürnberg einmalige Rokoko-Stuckdecke und die Türen desselben Raumes erhalten. Alles übrige wurde nach 1961 durch einen Neubau ersetzt, nachdem die Stadt das Haus erworben hatte.

Das Spielzeugmuseum der Stadt Nürnberg eröffnete hier im Jahr 1971 seine Pforten. Es gehört mit rund 130.000 Besuchern pro Jahr heute neben dem Germanischen Nationalmuseum, dem DB Museum und dem Museum für Komunikation zu den meistbesuchten Nürnberger Museen. Neben Bildern, Grafiken und Dokumenten zum Thema Spielen zeigt es kulturgeschichtliches Spielzeug zumeist aus dem 18. bis 20. Jahrhundert. Zu den ältesten Stücken zählen ein antiker Bronze-Würfel und eine Puppe aus Peru aus der Zeit um 1300. Scharen von Puppen mit Köpfen aus Wachs, Holz, Pappmach, Porzellan, Metall, Biskuitporzellan oder Kunststoff, natürlich gekleidet im Stil der jeweiligen Mode, bevölkern die Ausstellungsräume.







Ebenso stilecht fertigte man die ausgestellten Puppenhäuser einschließlich der Möblierung der Räume und der winzigen Haushaltsgeräte bis hin zu Tellern und Tassen, Töpfen und Kesseln. Mit viel Liebe zum Detail wurden auch Kaufläden, Jahrmärkte und Gartenlauben von den Händen geschickter Handwerker geschaffen. Besonders erfindungsreich waren die Nürnberger Spielzeughersteller im Austüfteln neuer Antriebs- und Steuermöglichkeiten mechanischer Spielzeuge mit Uhrwerks-, Dampf-, Gas- und später Elektroantrieb. Mehr als ein Dutzend einheimischer Hersteller waren an der Entwicklung von Modelleisenbahnen, Dampfmaschinen und Metallbaukästen beteiligt.

Auf 30 Quadratmetern zeigt das Museum zum Beispiel eine in 24 Jahren Handarbeit in Nürnberg entstandene Modelleisenbahnanlage. Zu diesen technischen Wunderwerken kommen von Bügeleisen und Schaukelpferden, einer bemerkenswerten Zinn- und Bleifigurensammlung, Kasperl- und Marionettenfiguren, musikerzeugenden Spielsachen bis hin zu Bilder- und Kinderbüchern, zu Ausschneide- und Bastelbögen noch viele Wunderdinge, die die Herzen der Kinder in früheren Zeiten höherschlagen ließen. So bunt und vielfältig wie die Liste der ausgestellten Gegenstände sind auch die Entstehungsgebiete: Neben Nürnberg vor allem der Thüringer Wald, Berchtesgaden, das Grödner Tal, Oberammergau, die Rhön und ab etwa 1750 auch das Erzgebirge.

Viele der Spielsachen stammen aber auch aus osteuropäischen oder gar exotischen Ländern. Nach Jahren der Beengung ist das Museum seit 1991 durch einen Erweiterungsbau in der Lage, einen wesentlich größeren Teil der Sammlung als in den Jahren davor der Öffentlichkeit zu präsentieren. Aber all die schönen und interessanten Ausstellungsstücke sind nur der eine Teil dessen, was das Nürnberger Spielzeugmuseum zu bieten hat. Denn während man beim Betrachten der Stücke leicht ins Träumen gerät, wird andererseits das Thema „Erlebnis" ganz groß geschrieben: Im eigens für Kinder eingerichteten Bereich „Kids On Top" können die Kleinen ihrer spielerischen Phantasie freien Lauf lassen oder sogar ihren Geburtstag hier feiern (nach Voranmeldung). Für letzteres ist (fast) keine schönere Gelegenheit denkbar, denn über eine „verspielte" Geburtstagsparty im passenden Ambiente dürfte sich eigentlich jedes Kind freuen.


Besucher Informationen

Adresse:
Karlstraße 13-15 • 90403 Nürnberg

Öffnungszeiten 
Dienstag bis Freitag
10.00 bis 17.00 Uhr, 
Samstag und Sonntag
10.00 bis 18.00 Uhr Führungen:
jeden Samstag 14.30 Uhr
jeden Sonntag 14.00 Uhr

Eintrittskarten
Eintrittskarten gibt es direkt an der Kasse des Museums

Öffentliche Verkehrsmittel
U-Bahn U1:Lorenzkirche
U-Bahn U2:Rathenauplatz,Bus 36:Hauptmarkt
U-Bahn U1/U2: Plärrer, Bus 36: Hauptmarkt

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