Historisches Bremen
Stadtgeschichte für Touristen

Stockfoto-ID: 315655150 Copyright: Elenarts - Big Stock Photo Wie ein roter Faden durchzieht das Streben nach Selbstständigkeit die bremische Geschichte. 787 wird Bremen unter Karl dem Großen zum Bischofssitz erhoben. Knappe zweihundert Jahre später überträgt Kaiser Karl Otto I. Bremen das Marktprivileg - und damit die Voraussetzung, dass sich städtischer Handel entwickeln kann. Die Marktsiedlung wird zu einer Stadt. Auch im Hinblick auf die Hanse, jenen einst mächtigen Städtebund von Flamen bis in den Ostseeraum, ist Bremen darauf bedacht, seine Selbstständigkeit zu wahren. Schon Ende des 13. Jahrhunderts hat die Stadt an der Weser Anteil an den Hanse-Privilegien, ohne dem Verbund anzugehören ...


... Erst 1358 schließt sich Bremen dem Bund an. Fast drei Jahr-hunderte nutzt die Stadt die Vorteile des Hanse-Zusammenschlusses. Mit dem 30-jährigen Krieg (1618-48) ist dieses Bündnis am Ende. Bremen, Hamburg und Lübeck als die drei mächtigsten Städte werden jedoch 1629 aufgefordert, im Interesse der gesamten Hanse zu handeln. Sie schließen sich zu einem Bündnis zusammen, das immer wieder erneuert wird und formell bis zum Anfang des 20sten Jahrhunderts besteht.




Mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt gewinnt das Bürgertum an Einfluss gegenüber dem Erzbischof. Nichts verdeutlicht übrigens das Streben nach Unabhängigkeit mehr als der Roland, Bremens traditionelles Wahrzeichen. 1404 lässt der Rat in Bremen den steinernen Ro-land – im Angesicht des erzbischöflichen Domes – erbauen: ein Symbol für „vryheit“ – und ein kraftvolles Zeichen für den Anspruch der bremischen Patrizier auf die Stadtherrschaft.

Mit der „Rechtsfreiheit“, der im Linzer Diplom von 1646 staatsrechtlich abgesicherten Selbstständigkeit, wird dieses Streben von Erfolg gekrönt. Als sich 1806 das alte deutsche Kaiserreich auflöst, wird Bremen schließlich ein selbstständiger, souveräner Freistaat und nennt sich Freie Hansestadt. Zusammen mit den souveränen Fürsten und anderen freien Städten Deutschlands vereinigt sich die Freie Hansestadt Bremen im Jahre 1815 zum Deutschen Bund. Als Freie Hansestadt wird Bremen 1871 ein Bundesstaat des neuen Deutschen Reiches.




Nach 1918 kommt es immer wieder zu Versuchen, das Reich neu zu gliedern. In all diesen Vorschlägen werden jedoch die Stadtstaaten Bremen und Hamburg als selbstständige Staatsgebilde akzeptiert. Nur unter der Herrschaft der Nationalsozialisten verliert die Stadt ihre Selbstständigkeit. 1947 wird Bremen zusammen mit Bremerhaven als eigenständiges Land wiedergegründet.

So wie Bremen seit Jahrhunderten um seine Selbstständigkeit bemüht ist, so lange ringt die Stadt auch um ihre wirtschaftliche Lebensgrundlage: das seeschifftiefe Wasser. Die Versandung der Weser war dabei das Hauptproblem, und der erste bremische Hafen war bereits im 16. Jahrhundert für die größer werdenden Schiffe nicht mehr zu nutzen – sie mussten weserabwärts im Strom ankern und entladen oder fremde Häfen benutzen. Diese missliche Lage änderte sich erst im 19. Jahrhun-dert: Nach Verhandlungen mit dem Königreich Hannover wurde 1827 der Bau eines Hafens an der Wesermündung begonnen – der sich in den Folgejahren zu einem zukunftsträchtigen Seehafen entwickelte: dem heutigen Bremerhaven.

Heute bilden die beiden Schwesternstädte das kleinste der 16 deutschen Bundesländer. Seine offizielle Bezeichnung lautet Freie Hansestadt Bremen. Es ist neben der Freien und Hansestadt Hamburg und den Freistaaten Bayern und Sachsen eines von vier Ländern, die es als Staatsgebilde bereits vor 1933 gab.





Auf diese Eigenständigkeit und ihre Geschichte sind die Bremer äußerst stolz. Auch heute noch, wo sich Bremen in eine Großstadt mit allen Facetten gewandelt hat – Geschichte, Tradition, High Tech, Wissen-schaft und Raumfahrt vereinen sich zu einem einzigartigen Gesamtbild.


Unverwechselbare Wahrzeichen bleiben neben allen neuen Attraktionen wie das Univserum Science Center oder die Pflanzenwelt botanika das prächtige Rathaus im Stil der Weser-Renaissance (seit Juli 2004 aufgenommen in die UNESCO Welterbe-Liste), der Schnoor – Bremens ältestes Stadtviertel, die ungewöhnliche Architektur der traditionsrei-chen Böttcherstraße, der Bremer Dom oder die ehrwürdige Figur des Roland auf dem historischen Marktplatz. Und natürlich ist da das weltweit bekannte Denkmal der Bremer Stadtmusikanten aus dem Märchen der Gebrüder Grimm. Im Juni 2004 feierte der Roland sein 600stes Ju-biläum – mit einer riesigen zehntägigen Geburtstagsfeier rund um das Thema „Freiheit“.

Weitere Informationen
Mehr Informationen über Bremen und seine vielfältigen Angebote gibt es im Internet unter www.bremen-tourismus.de oder bei der Service-Hotline der Bremer Touristik-Zentrale: 0 18 05 / 10 10 30 (0,12 Euro pro Minute).

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