Kaum ein Hersteller hat 2014 für so viel Aufsehen gesorgt wie BMW mit seinen beiden i-Modellen i3 und i8. Einige Monate später ist es an der Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen, und dabei wird deutlich, dass die verbrauchseffizienten Bayern bislang eher zaghaft gekauft werden.
Bereits 2013 zeigten wir ein Video des BMW i8 im Windkanal. Damals handelte es sich noch um einen Prototypen; mittlerweile ist der Hybrid-Sportler längst in der finalen Version auf deutschen Straßen zu sehen. Wenn auch selten: Offiziellen Angaben zufolge verkaufte BMW von Markteinführung im Sommer 2014 bis Jahresende rund 1.700 Exemplare des i8. Der kleine Bruder namens i3 ging knapp 16.000-mal über die Ladentheke. Zum Vergleich: Alleine der X4 verbuchte im selben Zeitraum über 21.000 Verkäufe. Im Falle des i8 spielt der Preis dabei natürlich eine große Rolle. Das Plug-In-Vergnügen beginnt bei etwa 130.000 Euro; von einem Auto für die breite Masse kann also nicht die Rede sein. Immerhin bieten heutige Autokredite dank Niedrigzins auch für hochpreisige Fahrzeuge eine Lösung an, dennoch sollte die Höhe der Raten bei solchen Vorhaben nicht unterschätzt werden.
Der i3 (hier geht es zum offiziellen Launch-Video) spielt preislich in einer ganz anderen Liga. Er ist für etwas mehr als 34.000 Euro erhältlich und spricht damit nicht nur die Luxus-Klientel an. Dennoch viel Geld für ein Auto, dessen Erscheinung die Geister scheidet. Mit der flachen, aggressiven Dynamik des i8 hat der i3 nämlich wenig bis gar nichts am Hut. Das Elektroauto kommt kompakt, fast schon knubbelig daher; für ein Stadtauto ist das grundsätzlich kein Problem, wie schon Audi A2 oder vielmehr noch die Mercedes A-Klasse gezeigt haben. Bei einem Technologieträger wie dem i3, der für weltweite Schlagzeilen gesorgt hat, werden jedoch andere Maßstäbe angesetzt und daran drohen die BMW-Pläne zu scheitern.
Zu den Verkaufszahlen des i3 sei nämlich noch angemerkt, dass BMW bislang doppelt so viele Fahrzeuge produziert wie verkauft hat. Man rechnete in den Münchner Headquartern also mit einem deutlich stärkeren Andrang. Und: Der i8 alleine wird es aufgrund seines Preises nicht schaffen, die i-Serie profitabel zu machen. Im schlimmsten Fall muss BMW den Schritt in die Zukunft des Automobils (Stichwort Elektromobilität) also unter "Lerneffekt" verbuchen, darf sich aber immerhin damit trösten, mit dem i8 vielleicht eines der schönsten und aufregendsten Autos aller Zeiten geschaffen zu haben. Daran können die Verkaufszahlen nämlich nichts ändern.
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