Nürnberg & Fürth
Museen



Vom Faustkeil bis zu Albrecht Dürer
Patrizische Wohnkultur

Nach der Zerstörung im II. Weltkrieg wurde das Tucherschloss oder auch das "Tucher'sche Gartenanwesen", wie es früher hieß, wieder aufgebaut. Auch heute noch befindet sich dieses alte Bürgerhaus der Renaissance, das zu den bedeutendsten Profanbauten Nürnbergs gehört, im Besitz eines Nürnberger Zweiges der Freiherrlichen Familie Tucher von Simmelsdorf. Die Tucher spielten als eines der ältesten ratsfähigen Geschlechter Nürnbergs schon früh eine bedeutende Rolle und nahmen als wohlhabende und einflussreiche Kaufleute besonders im 15. und 16. Jahrhundert am öffentlichen Leben Nürnbergs teil. Das Haus zeigt nach der Straße nur eine Giebelwand mit drei Achsen und einem Erker.

Durch die vorzügliche Steinsetzung erhält es einen gediegenen Charakter, noch verstärkt durch einen hohen Sockel, den nur ein einziges, recht hoch gesetztes Fenster durchbricht. Den Hauptakzent bildet das turmartige Treppenhaus, dessen kreisförmiger Grundriss tief in das Haus einbindet und mit einer Gruppe von Zwiebelkuppeln abgedeckt ist. Das Haus vermittelt - auch durch Original-Exponate, die vor Zerstörung bewahrt werden konnten - dem Besucher einen lebendigen Eindruck des Patrizier-Lebens, und junge Paare nehmen heutigentags gerne die Gelegenheit wahr, inmitten dieses wunderschönen Ambientes den Bund fürs Leben zu schließen.
Hirsvogelsaal in neuer Pracht

Nürnbergs Renaissance-Insel ist seit dem Jahr 2000 wieder komplett: Die Stadt, einst bekannt als das "Schatzkästlein des heiligen Römischen Reiches deutscher Nation" erhielt mit dem Hirsvogelsaal einen seiner verloren geglaubten Schätze in vollem Glanz zurück.

Im Jahre 1534 eigens für eine Hochzeit im Anwesen der Familie Hirsvogel - einer der wohlhabendsten Patrizierfamilien Nürnbergs - errichtet, konnte das künstlerische Kleinod aufwendig rekonstruiert und restauriert werden. Der Hirsvogelsaal, der als strengste und schönste Schöpfung der gesamten deutschen Frührenaissance gilt, fand im umgestalteten Garten hinter dem Museum Tucherschloss eine neue Heimat. Neben seinen vier rundbogigen Fenstern, einem steinernen Kamin und dem Zugang zum Garten besticht der Saal vor allem auch durch die aufwendig geschnitzten Vertäfelungen von Peter Flötner und durch ein Decken-Gemälde von Georg Pencz. Der neue Bau ist zudem mit einem Foyer, einer Garderobe und Service-Räumen ausgestattet.

Die Familie Hirsvogel besaß in der Hirschelgasse, nur wenige Meter östlich vom Tucherschloss, ein gotisches Wohnhaus, an dessen Nordseite im Jahre 1534 eben jener Saal angebaut wurde, der hoch und kastenartig eine Grundfläche von 16 mal 6,6 Metern aufwies.

Der Hirsvogelsaal war in seinem Original ein Hauptwerk von Peter Flötner (um 1490 bis 1546), der vor allem als Grafiker, Medailleur und Bildschnitzer bekannt war. Flötner, der mit seiner Arbeit auch das benachbarte Tucherschloss stark beeinflusste, wirkte zunächst von etwa 1512 bis 1528 in der Werkstatt Adolf Dauers bei der Ausstattung der Fuggerkapelle in Augsburg mit, die als erstes Werk der Renaissance auf deutschem Boden gilt. Nachdem Flötner die italienische Renaissance-Kunst während einer Reise kennengelernt hatte, ließ er sich in Ansbach und 1522 schließlich in Nürnberg nieder, wo er 1523 den Bürgereid ablegte.

Daheim bei Albrecht Dürer

Auch das um 1420 erbaute Albrecht-Dürer-Haus unterhalb der Kaiserburg, in dem der berühmte Sohn Nürnbergs (1471-1528) von 1509 bis zu seinem Tode lebte und arbeitete, wird seit geraumer Zeit mit neuem Konzept präsentiert. Die neu gestaltete Dauerausstellung zeigt den Künstler in all seinen Facetten: Leben und Wohnen, Arbeit und Werk. Die Multivisions-Show "Albertus Durer Noricus" vermittelt eine neue Sicht auf die Welt des Renaissance-Menschen Dürer, in der Malwerkstatt mit grafischem Atelier werden künstlerische Techniken demonstriert, und an einer Hochdruckpresse entstehen in regelmäßigen Vorführungen Drucke mit Dürer-Motiven.

Neben Wechselausstellungen zeigt die Dachgalerie auch Teile des grafischen Werkes, und in historischer Hausfrauenrobe und mit Schlüsselbund am Rock führt zudem Agnes Dürer, dargestellt von einer Schauspielerin, durch das Haus, wobei sie fleißig aus dem Nähkästchen plaudert. So erfährt der interessierte Besucher allerlei vom Leben und vom Arbeiten in einem Künstlerhaushalt, von Agnes' Wirken in Küche und Haus, von illustren Gästen und fleißigen Hausbewohnern, von ihrem Umgang mit Geld und ihrer Beziehung zu Albrecht - ihrem (nicht immer ganz einfachen) Ehemann. Da diese Führungen zu festen Zeiten stattfinden, lässt sich die Hausherrin ansonsten aber auch gerne von einer Audio-Besucherführung vertreten, die über Kopfhörer neben Deutsch auch in Englisch, Russisch, Französisch und Italienisch zu hören ist.

Turm der Sinne - das besondere Museum

Mit einer neuen Museumseinrichtung zum „be-greifen“ wartet Nürnberg seit neuestem auf: Der Turm der Sinne, ein wissenschaftlich orientiertes Hands-On-Museum für junge Menschen ab 14 Jahren, öffnete seine Pforten im Nürnberger "Mohrenturm" am Westtor der historischen Stadtmauer (Kappengasse, Ecke Mohrengasse).

Im Turm der Sinne geht es um das Sein und wie man dieses vom Schein unterscheidet. Besucher erforschen ihre Wahrnehmung, lernen wie die eigenen Sinne funktionieren und staunen darüber, wie man sich täuschen kann. Obwohl wir uns im alltäglichen Leben doch so gut auf unsere Wahrnehmung verlassen, führen uns unsere Sinnesorgane gelegentlich an der Nase herum. Was man beim Erleben solcher Phänomene über sich selbst lernen kann, ist Thema im Hands-On-Museum. Auf sechs Stockwerken und nicht mehr als 120 Quadratmetern wird im Turm der Sinne eine spannende Auswahl an Objekten zum Anfassen rund um die Wahrnehmung präsentiert. Der Schwerpunkt im Turm der Sinne liegt auf der sinnlichen Wahrnehmung von Phänomenen, die nicht nur Spaß machen, sondern auch Lust auf wissenschaftliche Hintergründe und kritisches Nachdenken darüber. Jugendliche und Erwachsene sind im Turm der Sinne das Versuchsobjekt ihres eigenen Selbst-Experiments und lernen dabei spielerisch verblüffende Phänomene ihrer eigenen Wahrnehmung kennen.

Jüdische Geschichte

Das Jüdische Museum Franken in Fürth, welches sich in seiner Dauerausstellung bedeutender Exponate schwerpunktmäßig mit der jüdischen Geschichte in Mittelfranken beschäftigt, hält sich mit einem flexiblen Ausstellungssystem die Möglichkeit ständiger Veränderungen offen. Erklärtes Ziel ist es dabei, aus dem Museum nicht etwa eine historische Lehranstalt zu machen, sondern hier vielmehr einen Ort der thematischen Auseinandersetzung und der lebendigen Kommunikation zu bieten.

| nächste Seite |




          
Werbung:
Schnell gefunden:
Veranstaltungen Nürnberg:
 
Ihr Reisewetter in Nürnberg:

Nürnberg kompakt:
RESTAURANT TIPPS

Gastronomie Tipps Nürnberg Restaurant-Übersicht für Nürnberg mit Restaurant-Tipps und Kritiken von Gästen ...


NIGHT GUIDE NÜRNBERG

 © Tim Porter - Fotolia.com Nightguide Nürnberg - alle Adressen und Ausgehtipps für die gelungene Nacht ...


EVENTS NÜRNBERG

Events in Nürnberg © Congress & Tourismuszentrale Nürnberg Der Kalender ist prall gefüllt: Nürnberg bietet Events und Veranstaltungen für jeden ...


TERMINE IN NÜRNBERG

Aktuelle Termine, für Fachmessen & Kongresse in Nürnberg in der Übersicht ...


Häufige Suchbegriffe:
Nürnberg Info     Vorverkauf     Museen Fürth Eintritt     Karten Veranstaltungen Ausstellungen Übersicht Eintrittspreise    Kultur     Events     Information    Museumslandschaft


city-tourist.de ist das Portal mit Servicebeiträgen und Informationen rund um das Thema Städteurlaub und Städtereisen wie z.B. nach Nürnberg mit der Möglichkeit zur Online und Internet Buchung von Low-Cost Flügen nach Nürnberg, Flugtickets nach Nürnberg, Hotels in Nürnberg, Sightseeing Touren in Nürnberg, Stadtrundfahrten in Nürnberg sowie von Lastminute, Pauschal- und Individualreisen nach Nürnberg. Die Touristen Information wird durch Online Reiseführer ergänzt.