Historisch betrachtet ist Berlin eine junge Stadt, die als Doppelsiedlung Berlin und Coelln irgendwann im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts gegründet wurde - von durchreisenden Kaufleuten. Erst 1237 wird Coelln, 1244 Berlin urkundlich erstmals erwähnt. Wie der Name "Berlin" entstand, ist bis heute umstritten. Möglicherweise handelt es sich um eine Zusammensetzung zweier slawischer Wörter (bar für Kiefernwald und rolina für Acker). Mit dem Berliner Bären, der seit 1280 das Stadtsiegel schmückt, hängt der Name wohl nicht zusammen. Wegen der hervorragenden strategischen Lage stieg die Doppelstadt bald zum beherrschenden Handels- und Marktort in der Mark Brandenburg auf. Doch Berlin erkaufte sich seinen raschen Aufstieg mit dem Verzicht auf städtische Freiheit - zunächst gegenüber den Askaniern, Anfang des 15. Jahrhunderts von den Hohenzollern.
Das 19. Jahrhundert begann in Berlin unspektakulär, endete aber mit dem Aufstieg zur Weltmetropole. Berlin wurde 1871 zur neuen deutschen Reichshauptstadt ausgebaut; auf Bismarcks Initiative bekam beispielsweise der Kurfürstendamm - ganz nach dem Vorbild der Champs-Elysées - seine heutige, repräsentative Gestalt. Große deutsche Elektro- und Chemiefirmen beschäftigten Tausende von Arbeitern, die aus Schlesien, Pommern und Ostpreußen in die Stadt strömten; Banken und Versicherungen ließen sich an der Spree nieder. Um 1900 war die Stadt auf mehr als zwei Millionen Menschen angestiegen. Erst 1920 wurde das damals als künstlich, heute dagegen als normal empfundene Groß-Berlin aus sieben Städten, 59 Gemeinden und 27 Gutsbezirken gebildet.
Der Erste Weltkrieg beendete den urbanen Höhenflug des wilhelminischen Berlins. In den überfüllten Mietskasernen drängten sich noch immer zehnköpfige Arbeiterfamilien in engen Wohnungen, während der "Neue Westen" rund um den Kurfürstendamm zum noblen Boulevard aufstieg. In den zwanziger Jahren boten die Bars, Nachtcafés, kleinen Kabarett- und Varietébühnen eine verruchte Mischung aus Kleinkunst und Bohème. Wer damals als Künstler, Schauspieler oder Literat in Europa etwas werden wollte, musste sich dem Berliner Publikum stellen - Berlin war eine wirkliche Metropole, die sich selbst inszenierte - und die Provinz schaute staunend zu oder reiste selbst an die Spree: Der Berlin-Tourismus boomte zwischen den Kriegen, und viele der Besucher blieben am Ende hier. Denn Berliner ist man nicht, Berliner wird man, wusste schon Kurt Tucholsky.
Berlin bot damals viele Sehenswürdigkeiten der Weltklasse, die heute noch (in der Erinnerung) bestehen - der Potsdamer Platz mit der europaweit ersten Ampelanlage, die größten Varietéshows im "Wintergarten", der "Scala" oder dem "Admiralspalast". Die ersten großen Messen wie die Grüne Woche (1926) oder die 1. Deutsche Funkausstellung 1924 zogen Tausende von Besuchern an. Autorennen auf der AVUS oder Sechstagerennen waren weitere Höhepunkte für Touristen, die in ihrer Hauptstadt unter fast 150 Tageszeitungen wählen konnten.
Am Ende glich der Taumel einem Tanz auf dem Vulkan, dessen drohender Ausbruch am 30. Januar 1933 folgte, dem Tag der Ernennung Hitlers zum deutschen Reichskanzler. Die Vernichtung des Judentums erfuhr auch Berlin, von den 160.000 vor 1933 lebenden jüdischen Berlinern wanderten viele aus, ein Drittel wurde in den Konzentrationslagern umgebracht. Von dem Schlag gegen jüdische Künstler, Intellektuelle und Wissenschaftler sollte sich Berlin nie wieder erholen. Bei Kriegsende war die Stadt mit 28,5 Quadratkilometern (mehr als doppelt soviel wie das zerstörte Dresden) die größte zusammenhängende Ruinenlandschaft Deutschlands. Auch Hitlers große Träume von einer "Welthauptstadt Germania" waren im Bombenhagel untergegangen und hatten daher im Stadtbild Berlins nur bescheidene Spuren hinterlassen. Die bitteren Nachkriegsjahre überlebten die Berliner dank "Trümmerfrauen", auch wenn sie - wie im harten Winter 1946/47 - die letzten Bäume des Tiergartens verfeuern mussten.
Die Nachkriegsgeschichte Berlins war von Krisen geprägt, die mal Ursache und mal Folge des globalen ideologischen Machtkampfes der Systeme in Ost und West waren. Mit dem Auszug der sowjetischen Vertreter aus der Alliierten Kommandantura 1947 endete die gemeinsame Verwaltung der Siegermächte faktisch; die Blockade 1948/49 West-Berlins besiegelte dieses Schicksal. In der Nacht zum 13. August 1961 riegelte das SED-Regime den Ostteil der Stadt mit einer Mauer vom Rest Berlins ab.
Die 155 Kilometer lange Mauer quer durch eine Stadt war weltweit einmalig und fast 30 Jahre lang der wichtigste Touristenmagnet - das galt nur für West-Berlin. Ost-Berlin feierte sich in Massenaufmärschen und sozialistischer Architektur selbst. Der ideologische Wettstreit der Systeme, ausgetragen zwischen dem "Schaufenster des Westens" und der "Hauptstadt der DDR", fand zur 750-Jahr-Feier Berlins 1987 seinen Höhe- und Schlusspunkt. Die damals fast dreißig Jahre andauernde Starre in beiden Stadthälften war, das zeigt sich heute, die historische Ausnahme. Am Tag des Mauerfalls hat Berlin an seine alte Geschichte wieder angeknüpft.
Indessen verändert sich Berlin stetig und bleibt gerade deshalb Berlin. Das gilt auch für das Jahr 2006 und darüber hinaus. Wenn einige Stadtteile ihr Gesicht weiter verändern, wird die touristische Attraktivität der Spree-Metropole durch das Miteinander von historischem Stadtbild und neuer Architektur zum Wohle der Besucher nur erhöht. Die schillernde Geschichte Berlins wird die Zukunft der Stadt stärker bestimmen als dies in anderen Städten der Fall ist. Neues wird auch weiterhin folgen.
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