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Mit Prepaid-Tarif in den Auslandsurlaub - was ist zu beachten?


Dank günstiger Flüge und vieler Angebote ist es heute fast schon üblich, zwischendurch mal für ein Wochenende ins Ausland zu reisen und sich dort Shopping, Sightseeing oder einfach nur Ruhe zu gönnen. Nur reisen die meisten Menschen nicht allein.

Mit ihnen reist natürlich das Smartphone, immerhin dient es als Stadtplan, Buchungsbestätigung, Kamera und vieles mehr. Aber wie ist das eigentlich, wenn das Smartphone mit einem Prepaid-Tarif genutzt wird? Wie teuer wird die Reise für Smartphonebesitzer? Mit dem neuen Roaminggesetz gibt es zwar innerhalb der EU nicht mehr die horrenden Roaminggebühren, dennoch fallen Kosten an, nicht wahr? Können Urlauber eventuell sogar vorab schon sicherstellen, dass das Prepaid-Guthaben nicht arg strapaziert wird? Dieser Artikel schaut sich das Thema an.


Das Smartphone im Urlaub - neben der Nutzung für Urlaubsfotos möchte man auch im Ausland kommunizieren - doch wie sieht es hier bei Prepaid-Tarifen aus? © pixabay.com CC0 Creative Commons Free-Photos

Wie werden Auslandsgespräche bei Prepaid-Tarifen abgerechnet?

Bereits bei dieser Frage kommt es auf den Anbieter und den jeweiligen Tarif an. Sämtliche Anbieter richten sich nach der EU-Roaming-Richtlinie, doch lässt diese durchaus einige Variationen zu. Beispielsweise gibt es Anbieter, die Telefonate aus dem Ausland nach Deutschland zu den in Deutschland üblichen Preisen abrechnen. Andere hingegen nehmen den erlaubten Aufschlag, der bis zu 5,95 Cent in der Minute betragen kann. Zudem ist es wichtig zu wissen, dass Ausland nicht gleich Ausland ist und die Roamingrichtlinie ausschließlich für die Zone 1 gilt:


  • Zone 1 - das sind alle EU-Länder, hinzu kommen die skandinavischen Länder sowie Liechtenstein.

  • Zone 2 - Andorra, Isle of Man, Schweiz.

  • Zone 3 - Albanien, Bosnien, Färöerinseln, Grönland, Israel, Kosovo, Mazedonien, Moldavien, Monaco, Puerto Rico, USA, Russland, Türkei u.a.

  • Zone 4 - diese Zone wird teilweise auch als »restliche Welt« bezeichnet. Hier gilt: In diese Zone fallen alle Länder, mit der der Anbieter kein eigenes Partnernetz zum Roaming unterhält.

Wer gerne mal nach Großbritannien fährt, sollte jetzt schon wissen, dass das Land nach dem EU-Austritt direkt in die Zone 3 abrutscht.

Für Urlauber heißt das, dass die günstigen Preise ausschließlich innerhalb der EU Gültigkeit haben. Und dabei kommt es auf den Tarif an:


  • Flatrate in Deutschland - wenn der deutsche Prepaid-Tarif eine Telefonflatrate in die deutschen Netze beinhaltet, gilt diese Flatrate in den meisten Fällen nicht im Ausland. Nun fallen also die üblichen Minutenpreise von meist 9 Cent plus eventuellem Aufschlag an. Wer ins Ausland telefonieren möchte, sollte sich vorher also genau im Internet informieren.

  • Dauerhaftigkeit - die Roamingrichtlinie gilt nicht für diejenigen, die sich über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten im Ausland aufhalten. Die Mobilfunkbetreiber können in diesem Fall höhere Gebühren verlangen.

  • Verhältnismäßigkeit - viele Anbieter - ob Prepaid oder nicht - arbeiten mit einer Obergrenze, die im Ausland greift. Sie ist vergleichbar mit der Grenze, die bei Mobilfunkverträgen früher eingesetzt wurde. Telefoniert oder surft der Nutzer zu viel, wird ab einem bestimmten Betrag gedrosselt und die Rechnung auf einen Betrag begrenzt.

  • Andere Länder - wer sich häufiger in einem Land der anderen Zonen aufhält, der ist mit einer Option oder auch mit einer Länder-SIM besser bedient.

Grundsätzlich gibt es - gerade für beliebte Urlaubsländer - oft eigene Tarifoptionen, die kurzfristig hinzugebucht werden können. Mit ihnen sind Auslandsflatrates oder SMS-Pakete mühelos und günstig möglich.

Wie sieht es mit der Datennutzung im Ausland aus?

Für die Datennutzung im Ausland gelten dieselben Regeln. Die meisten Prepaidanbieter unterscheiden zuerst bei der Datennutzung innerhalb der Zone 1 nicht nach der Örtlichkeit, sodass ein vorhandenes Paket auch in Spanien weitergenutzt werden kann. Das ist jedoch nicht immer der Fall:


  • Aufschläge - auch bei der Internetnutzung im Ausland sind Aufschläge möglich. Sie rechnen sich nach Megabyte.

  • Pakete - wer Datenpakete nutzt, der kann diese in der Regel auch im Ausland verwenden.

  • Optionen - diese verlieren im Ausland häufig die Gültigkeit. Wer Streamingdienste nutzt, eine eigene WhatsApp-Option verwendet oder auf sonstige Optionen zurückgreift, sollte vor der Abreise dringend prüfen, ob sie weiterhin Gültigkeit haben. Anderenfalls könnte der Datenverbrauch wesentlich höher sein.

  • Datenautomatik - wer einen Tarif mit Datenautomatik hat, also dem automatisch hinzugefügten Datenvolumen, wird auch auf diese weiterhin zurückgreifen können.

Grundsätzlich lässt sich nicht pauschal sagen, was bei einem Prepaid-Tarif geht und was nicht. Selbst innerhalb eines Anbieterangebots gibt es teils deutliche Unterschiede, sodass jeder selbst in seinem Account schauen sollte, was im Vertrag steht. Allerdings sollte jeder das Handy auf dem Schiff oder im Flugzeug aus den Händen legen. Hier kann es nämlich teuer werden.

Was sollten Prepaid-Nutzer vor der Reise tun?

Wer einen neuen Vertrag hat, der braucht kaum etwas tun. Das gilt zumindest für das EU-Roaming. Bei älteren Prepaid-Tarifen kann es vorkommen, dass das neue Roaming noch nicht aktiviert wurde.

Grundsätzlich gilt:


  • Vertrag prüfen - im Kundenkonto sollten die kompletten Vertragsdetails einmal nachgeschlagen werden. Wichtig ist, dass der Haken bei »EU-Roaming« gesetzt sein muss.

  • Optionen prüfen - nun müssen einmal die Optionen kontrolliert werden. Sind sie alle im Ausland gültig? Wenn nicht: Können sie eventuell für die Urlaubszeit stillgelegt werden, sodass sie nicht unnütz verfallen?

  • Extrapaket - je nach Land und Handynutzung kann es sinnvoll sein, sich für Zusatzpakete zu entscheiden. Diese sind meist für 15 Tage gültig - also perfekt für den Urlaub. Gerade die Länderpakete eignen sich, wenn man vorab schon weiß, dass innerhalb des Urlaubslandes auch aufs Festnetz telefoniert wird.

Generell stellt sich bei häufigeren Aufenthalten in Ländern außerhalb der Zone 1 die Frage, ob eine Länder-SIM nicht sinnvoller ist. Viele dieser Prepaid-Karten sind länderübergreifend gültig, sodass die USA-SIM auch die Schweiz mit abdeckt. Auch bei diesen SIM-Karten handelt es sich um Prepaid-Tarife, die über ein Guthaben funktionieren. Je nach Anbieter kann gleich bei der Anschaffung festgelegt werden, wie das Guthaben genutzt werden soll.


Die europäischen Metropolen bieten so viele schöne Highlights für Besucher. © pixabay.com CC0 Creative Commons Free-Photos

Fazit - in Europa kaum ein Problem

Innerhalb Europas ist es auch mit einem Prepaid-Tarif kein großes Problem mehr, günstig und sicher zu telefonieren oder zu surfen. Da aber alle Anbieter eigene Richtlinien haben, sollten Reisende vor der Abfahrt unbedingt in ihren Vertrag schauen und notfalls die notwendigen Einstellungen vornehmen. Wer außerhalb Europas und in die Schweiz fährt, der sollte gezielt nach Optionen suchen oder sich für den Aufenthalt für eine Länderkarte entscheiden.

          
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