Über den Tellerrand hinaus - Kölns Nachbarstadt Leverkusen
Wer das schöne Rheinland besuchen möchte, denkt meist zuerst an die Stadt Köln. Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das ist der Name, den die Römer der einst 50 nach Christus erbauten Stadt gaben, hat natürlich viel zu bieten. Bekannt ist Köln vor allem durch den Kölner Dom. Er wurde 1248 begonnen zu bauen und wurde nie wirklich beendet. Aber auch der majestätische Rhein sowie verschiedene Artefakte der Antike machen diese Stadt zum Anziehungspunkt des Tourismus.
Infrastruktur
Aber wer schon einmal in Köln ist, der sollte es nicht verpassen einen Blick in die Nachbarstadt Leverkusen zu werfen. Die Infrastruktur zwischen den beiden Städten ist sehr gut ausgebaut. Neben Autobahnen wie die A1 oder A3 gibt es gute Zuganbindungen. Hierbei hat man die Wahl zwischen S- Bahnen oder sogar Regionalzügen. Fahrpläne gibt es an jedem großen Bahnhof. In der heutigen mobilen Zeit kann man sich aber auch mit mobilen Fahrplänen wie der
Travel App Waymate behelfen. Denn oftmals muss man für jedes Verkehrsmittel die eigene Webseite der regionalen Linie besuchen und mühsam alle Möglichkeiten von Ort zu Ort selber suchen. Wer Leverkusen besichtigen möchte, wird immer einen Weg finden. Aber nicht nur die Infrastruktur verbindet Leverkusen mit Köln. Liebevoll werden Leverkusener als Vizekusener oder Pillendreher bezeichnet. Die gepflegte Hassliebe zeigt sich vor allem, wenn es um den Fußball geht.
Fußball
Flickr.com BY © funky1opti = Fussball
In der Tat scheinen die Kölschen ein wenig neidisch auf den Bayer 04 Leverkusen zu sein. Zwar hat der 1. FC Köln, der erfolgreichere der beiden Kölner Fußballvereine, schon drei Meistertitel und sieben Vizetitel, dennoch ist er gerade in letzter Zeit stark in die Versenkung geraten. So spielt er jetzt die zweite Saison in Folge in der zweiten Liga. Leverkusen hingegen tritt nächstes Jahr in der Champions League an. Heimstatt ist die Bay Arena, die direkt neben der "Stelzenautobahn", der A1 liegt. Dieser wichtige Punkt der Leverkusener Infrastruktur verläuft mehrere Meter über dem Boden und bietet unter ihr viele Parkplätze.
2009 wurde das ehemalige Ulrich-Haberland- Stadion auf 30.000 Plätze erweitert und kann in einer
Tour besichtigt werden. Nach der Führung weiß man, wie sich Spieler des Bayer Leverkusens fühlen.
Shopping- Mall
Aber nicht nur Fußball hat Leverkusen zu bieten. Im Vergleich zu Kölns Schildergasse fällt die 2010 eröffnete Rathaus- Galerie nur klein aus. Dafür besticht es durch die Auswahl an Geschäften und die Ruhe, die man dort beim Shoppen hat. In Köln herrscht meistens Gedränge und wer nicht aufpasst verliert im Getümmel schnell die Orientierung und auch das Portemonnaie. Die Rathaus- Galerie zählt hingegen noch als Geheimtipp und sogar viele Kölner finden sich in der "Feindesstadt" oft ein. Das Gebäude im Herzen Wiesdorfs wurde auf dem alten Gelände des Bayer- Kaufhauses errichtet und vereinigt die Stadtverwaltung mit dem Rathaus und die zentrale Stadtmitte.
Schloss Morsbroich
Ein weiteres Highlight, jedoch in dem Stadtteil Leverkusen Schlebusch, ist das
Schloss Morsbroich. Es wird als Museum und Galerie für zeitgenössische Kunst genutzt. Aktuell können die Werke Thomas Grünfelds bestaunt werden. Aber nicht nur das Aktuelle bestimmt dieses Schloss. Bereits 1328 soll die Geschichte vom Schloss Morsbroich begonnen haben. Wer sich jetzt aber eine antike Burg mit Türmen und Verliesen vorstellt, muss leider enttäuscht werden. Es ist vielmehr ein recht flacher Rundbau inmitten eines kleinen Schlossparks mit einigen Ausstellungsstücken. Seit 1951 wird es hauptsächlich als Museum genutzt, aber auch andere Künste kann man sich in dem Schloss genießen. Diverse Musikvereine sowie die Musikschule Leverkusen lieben den Park und die kleine Bühne für Auftritte. Die örtlichen Schulen nutzen das Museum zur künstlerischen Weiterbildung. Und regelmäßige kann man glückliche Hochzeitspaare im Park sehen.
Parklandschaften
Flickr.com BY © lamerskeni = Japanischer Garten
Aber nicht nur Gebäude sind ein Teil Leverkusens. Auch an Parks hat Leverkusen so einiges zu bieten. Der japanische Garten ist deutschlandweit bekannt. 1913 wurde er von Carl Duisberg angelegt und gehört inzwischen zur Bayer AG. Seit 1950 ist er der öffentlichkeit zugänglich. Wie sein Name schon sagt, kann man in dem Garten auf die exotischsten Schönheiten Japans treffen. Und damit sind nicht die Kois oder Schildkröten gemeint. 2006 wurde diese Oase in einer Stadt voller Industrie sogar unter die Top fünf der Deutschlands schönsten Gärten gewählt. Den Garten zu beschreiben, fällt sehr schwer, daher kann man sich einige Impressionen schon vorher verschaffen. Auf einen Besuch sollte trotzdem nicht verzichtet werden. Alternativ zum japanischen Garten kann man sich auch im Neulandpark die grüne Lunge Leverkusens anschauen. 2005 war die Landesgartenschau für ein Jahr zu Gast und dafür wurde der Park extra hergerichtet. Seitdem finden regelmäßig Veranstaltungen im Park am Rhein statt.
Leverkusener Highlights
Flickr.com BY-ND © Osaya1 = Neulandpark
Im Juni dieses Jahres war der Neulandpark zum zweiten Mal Ausrichter des bunten Holi Festival of Colours. Es ist ein traditionelles Fest in Indien. Ursprünglich wurde bei diesem Fest die feste Kastenordnung aufgelöst. Mit bunten Farben in Puderform wird der Sieg des Frühlings über den Winter gefeiert. Liebe und Versöhnung soll in diesen Tagen im Vordergrund stehen.
Auch die Bierbörse auf der Schusterinsel in Leverkusen Opladen ist eine gut besuchte Veranstaltung. 1987 wurde das Volksfest das erste Mal eröffnet. Ca. 1000 verschiedene internationale Biersorten warten jedes Jahr auf etwa 400.000 Gäste.
Egal in welche Richtung man interessiert ist, Leverkusen ist es wert einmal besucht zu werden. Ein Tag ist bei weitem nicht ausreichend und diese kurze Darstellung einiger weniger Sehenswürdigkeiten ist noch lange nicht vollständig. Für weitere Informationen und aktuelle Veranstaltungen empfiehlt es sich
hier vor einem Besuch hereinzuschauen.