FKK in Paris - das war einmal
Die Stadt der Liebe gibt sich mittlerweile zugeknöpft: Mit sofortiger Wirkung ist an den künstlich angeschütteten Stränden entlang der Seine nun das Sonnenbaden in unangemessener Kleidung verboten. Wer oben ohne oder gar ganz nackt erwischt wird, zahlt ein Bußgeld von 38 Euro.
Immer rigidere Vorschriften in Europa
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Dass ausgerechnet Paris nun FKK entlang der Seine verbietet, ist schon überraschend: Schließlich lebt die Stadt seit vielen Jahren von ihrem Ruf als Sündenbabel mit spannendem
Nachtleben und ausgesprochen freizügigen Shows. Nach Aussagen der Behörden wäre die neue Regelung aus "Sicherheitsgründen" eingeführt worden, da es zu "Versuchungen und gefährlichem Verhalten" kommen könnte.
Die Mode-Metropole ist schon lange dafür bekannt, in Sachen Kleidung keinen Spaß zu verstehen. Touristinnen sehen sich bösen Blicken ausgesetzt, wenn sie im Schlabberlook über elegante Boulevards flanieren und beim Anblick von weißen Socken in Sandalen droht der Franzose gleich in Ohnmacht zu fallen. Allerdings ist Paris nicht alleine - denn immer mehr Städte in Europa verhängen Bußgelder gegen zu spärlich gekleidete Touristen.
Nie ohne schöne Strandoutfits in den Urlaub
Gerade in Italien wurden in den letzten Jahren zahlreiche Verbote erlassen - sowohl, was das freizügige Baden "oben ohne" an den Stränden betraf, als auch was die Kleidung der Touristen in den Städten betraf.
Venedig beispielsweise ist es schon länger leid, dass Touristen von den nahegelegenen Stränden in verwaschenen T-Shirts und Schlabberhosen durch die malerischen Gassen der Lagunenstadt ziehen und verhängt auch schon mal Bußgelder gegen Männer, die "oben ohne" auf dem Markusplatz stehen. Im Badeort Vietri sul Mare sind sogar 500 Euro fällig, wenn Urlauber jenseits des Strandes im Bikini oder in der Badehose angetroffen werden.
So skurril diese Vorschriften auf den ersten Blick wirken, so verständlich sind sie auch - schließlich sind haarige Bierbäuche und krebsrote Rücken mit billigen Tätowierungen kein schöner Anblick. Immerhin lassen sich günstige Strandoutfits im Internet schon für wenig Geld bestellen, zum Beispiel
hier. Niemand muss sich am Strand in Hose und T-Shirt zwängen, um zwischendurch eine Pizza essen zu gehen, doch ein leichtes Sommerkleid ist schnell übergezogen und verhindert Konflikte mit örtlichen Sittenwächtern.
Bei FKK-Wünschen auf entsprechende Hinweise achten
Die in den 70er und 80er Jahren so beliebte Freikörperkultur ist immer weiter auf dem Rückzug - und Paris ist nicht der erste Ort, an dem eine neue Prüderie eingezogen ist. Mit dem Rückgang der FKK-Liebhaber verbunden ist auch ein entsprechender Rückgang der FKK-Zonen. Wer trotzdem im Urlaub noch "alles" entblößen oder zumindest ungestört oben ohne sonnenbaden will, sollte daher unbedingt auf ausgewiesene Zonen achten, um möglicherweise heftige Bußgelder zu vermeiden.